9. Welche Hilfsangebote braucht es, um Frauen im Schwangerschaftskonflikt das „Ja zum Kind“ zu erleichtern?
ÖVP
Wir haben uneingeschränkten Respekt vor dem menschlichen Leben – dem geborenen und dem ungeborenen.
Politik und Gesellschaft sollten daher Bedingungen schaffen, die Abtreibungen vorbeugen und Frauen in Konfliktsituationen bestmöglich Beratung und Hilfestellung bieten.
Es braucht mehr Familienberatungsstellen und Kinderbetreuungsplätze genauso wie die frühzeitige Aufklärung an Schulen.
SPÖ
Es muss jeder Frau selbst überlassen sein, frei zu entscheiden, ob sie ihre Schwangerschaft innerhalb der gesetzlichen Frist beenden will, oder nicht. Grundsätzlich aber sind es die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, an denen geschraubt werden muss, um „Ja zum Kind“ zu sagen.
Das heißt: Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Ausbau der qualitätsvollen Kinderbetreuungseinrichtungen, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Lohntransparenz, partnerschaftliche Aufteilung der Familienarbeit und bessere Unterstützung von Alleinerziehenden, etwa durch eine staatlich garantierte Unterhaltszahlung.
FPÖ
Schwangere Frauen bedürfen – insbesondere in schwierigen Lebenssituationen – besonderer Unterstützung.
Daher treten wir, wie auch im letzten Regierungsprogramm festgeschrieben, für eine Forcierung von Unterstützungsleistungen für Schwangere in Konflikt- oder Notsituationen durch Geld-, Sach- und Beratungsleistungen ein.
NEOS
Die Entscheidung darüber, eine Schwangerschaft abzubrechen, macht sich keine Frau leicht.
Das Ziel muss es deshalb sein, die Anzahl der durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche zu reduzieren.
Wir machen uns für mehr sexuelle Bildung und einen leichteren Zugang zu Verhütungsmitteln stark. Denn Prävention und Bildung sind der beste Weg, um beispielsweise ungewollte Schwangerschaften zu verhindern.
JETZT/LISTE PILZ
Hier muss die Beratung durch medizinisches Personal, allen voran durch Frauenärzte und -ärztinnen, aber auch PsychologInnen oder SozialarbeiterInnen, in den Fokus der Hilfsangebote rücken.
Damit Frauen im Schwangerschaftskonflikt nicht aus finanziellen Sorgen ein ‚Ja zum Kind‘ verunmöglicht wird, ist die Aufgabe des Sozialstaates, Mütter generell zu unterstützen.
Wichtig sind hier eine Unterhaltssicherung, die Aufhebung der Kürzung der Mindestsicherung, das Andenken einer Kindergrundsicherung, die Gewährleistung, dass Unterhaltszahlungen nicht zum Familieneinkommen zählen, wodurch in den letzten Jahren in vielen Bundesländern die Wohnbeihilfen gekürzt oder gestrichen wurden und die aktive Väterkarenz und gleichteilige Elternteilzeit nach skandinavischem Modell.
DIE GRÜNEN
Um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, braucht es, unserer Meinung nach, kostenlosen Zugang zu Verhütungsmitteln.
Ungewollt schwangere Frauen brauchen außerdem Unterstützung in jedem Fall.
Diese Unterstützung muss sowohl Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie flächendeckende Kinderbetreuung, Arbeitszeitverkürzung, ein höherer Mindestlohn usw. als auch vorurteilsfreie, und umfassende Beratung in der Schwangerschaft umfassen.
Wichtig ist auf jeden Fall, die Entscheidung der betroffenen Frau zu respektieren.
KPÖ
Das sollte eine selbstbestimmte Entscheidung der jeweiligen Frau sein.