Mit achtsamer Kommunikation die Beziehung verbessern
So kann man schwere Zeiten auch als Chance begreifen eine neue Art der Kommunikation in der eigenen Beziehung einzuführen. Eine Möglichkeit bei Konflikten ist die „Achtsame Kommunikation“ (auch gewaltfreie Kommunikation). Sie soll dazu beitragen, dass Konflikte zur besseren Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst werden können und richtet ihren Blick auf das, was hinter der Sprache liegt – auf die Gefühle und Bedürfnisse der Menschen.
Achtsame Kommunikation kann der Schlüssel zu einer gelingenden Partnerschaft sein.
Achtsame Kommunikation in vier Schritten:
Beobachtungen
Wir versuchen wertfrei zu beobachten ohne ein Urteil zu fällen. Hier liegt die Herausforderung darin, die Beobachtung ohne Bewertung oder Interpretation zu formulieren. Beispiel: „Du bist so rücksichtslos“ ist eine Bewertung durch die sich der angesprochene schnell angegriffen. Besser: „Du bist laut, ich kann mich nicht konzentrieren“.
Gefühle
Beim zweiten Schritt benennen wir unsere Gefühle, wenn wir die entsprechenden Handlungen beobachten. Hier liegt die Herausforderung darin, tatsächliche Gefühle zu benennen, dass ist nicht leicht und erfordert oft auch Mut sich etwas einzugestehen: „Ich bin frustriert und fühle mich nicht angenommen, wenn Du mir nicht zuhörst“.
Bedürfnisse ergründen
Beim dritten Schritt teilen wir mit, welche Bedürfnisse und Werte hinter unseren Gefühlen stehen.
Es ist die Antwort auf die Frage: Was brauche ich? Und: Was ist mir wichtig?
Die Herausforderung liegt darin, das Bedürfnis positiv und allgemein zu formulieren. Beispiel: Mir ist Ruhe und Erholung wichtig. Mir ist wichtig, dass ich mich auf Vereinbarungen verlassen kann.
Das ist der wichtigste Schritt in der achtsamen Komunikation: Bei Angriffen, Vorwürfen oder Beleidigungen des Gegenübers die dahinterliegenden Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen.
Bitten
Beim vierten Schritt formulieren wir, was wir konkret von der anderen Person möchten. Hier liegt die Herausforderung darin, nicht zu sagen, was wir nicht möchten und was die andere Person sein soll, sondern um konkretes beobachtbares Verhalten zu bitten. Beispiel: Anstelle von „Mach nicht so einen Krach!“ – „Ich bitte dich, die Lautstärke beim Radio auf Stufe 9 zu stellen.“
Die gewaltfreie oder achtsame Kommunikation ist ein guter Ansatz, vor allem wenn man sich als Paar oder Familie gemeinsam darauf verständigt, dieses Modell zu versuchen.
Allerdings ist es keine Generallösung und die Umstände unter denen wir alle derzeit leben, sind verschieden. Zögern Sie nicht und suchen Sie sich auch professionelle Hilfe, wenn Sie das Gefühl haben die Situation alleine nicht zu bewältigen!