Der Aschermittwoch ist der Beginn der 40tägigen Fastenzeit vor Ostern. Sein Name leitet sich von einem alten Brauch ab, der immer noch eine Rolle spielt: Traditionell werden die geweihten Palmzweige (oder auf gut österreichisch Palmkatzerln) verbrannt und den Gläubigen ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Dazu spricht der Prieser Worte aus der Genesis, dem Buch Moses aus dem alten Testament: "Bedenke Mensch, dass Du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst".
Dieses Ritual lenkt unseren Blick auf unsere Endlichkeit und die Bregrenztheit des Lebens. Die Form des Kreuzes ist aber auch ein Symbol der Hoffnung und der Auferstehung - wenn wir bereit sind, umzukehren.
Ab diesem Tag trägt der Pfarrer in der Kirche die Farbe Lila, die für die Fastenzeit steht. Der Altar wird vielerorts durch ein Fastentuch verhüllt, denn auch die Augen sollten Fasten.
Es gibt keinen Blumenschmuck mehr in der Kirche und in den Messen wird kein Gloria mehr gesungen.
Vielerorts gibt es eigene Kindergottesdienste am Aschermittwoch in denen zum Beispiel die Palmzweige verbrannt werden und das Thema Fastenzeit besprochen wird.
Der Aschermittwoch ist einer der strengsten katholischen Fastentage, der oft angebotene "Heringsschmaus" führt diesen Brauch oftmals in die Irre: Statt in reichhaltigen, exklusiven Fischgerichten zu schwelgen, sollte an diesem Tag wirklich einfache Kost wie eine Fastensuppe am Speiseplan stehen, wie zB die Brotsuppe aus unserem Familienkochbuch.
Impuls:
Rund ums Fastentuch
Das Fastentuch ist eine Tradition, die es in vielen Orten gibt und unterschiedlich gelebt wird. Ursprünglich kommt diese Tradition vom jüdischen Tempelvorhang und durch Verhüllung des Altars wurde die Gemeinde vom Altarraum abgetrennt, die Liturgie in der Kirche konnte also nur gehört werden während die Augen mitfasteten.
War ursprünglich das Fastentuch ein weißes Tuch, wurden die Altarverhüllungen mit der Zeit immer kunstvoller. Mehr als eine Tonne wiegt zum Beispiel das große Fastentuch im Freiburger Münster, im Wiener Stephansdom gestaltet alljährlich ein bekannter Künstler das Fastentuch. So war es im Vorjahr Erwin Wurm der im Altarraum einen riesengroßen Strickpullover anbrachte.
Impuls zum Aschermittwoch:
Hängt in Eurer Kirche ein Hungertuch? Betrachtet es gemeinsam und versucht die Aussagen darin zu entschlüsseln. Ihr könnt auch ein eigenes Hungertuch für Eure Familie gestalten. Dazu braucht ihr ein altes, weißes Leintuch, dass ihr gemeinsam mit Fingerfarben oder Textilfarben bemalt und in der Wohnung aufhängt. Es ist ein sichtbares Zeichen für Eure Vorsätze und wird Euch durch die Fastenzeit begleiten.