Früher war der Namenstag sogar wichtiger als der Geburtstag, heute ist er in vielen Familien in Vergessenheit geraten, was schade ist denn es ist ein toller Anlass um mit Kindern ins Gespräch über "ihren" persönlichen Heiligen zu kommen.
Im Mittelalter wurde Täuflingen oft der Namen des Tagespatrons gegeben, verband man damit die positiven Eigenschaften des jeweiligen Heiligen. Heute ist dies anders: Eltern wählen den Namen ihres Kindes mit Bedacht, forschen nach der Bedeutung des Namens und überlegen, wie er zum Familiennamen passt. Unzählige Namensdatenbanken helfen dabei und so stehen Eltern eine Vielzahl an Namen zur Verfügung. Und viele wissen aus eigener Erfahrung, dass die Wahl des Namens zu zahlreichen Diskussionen führen kann.
Obwohl man sich also heute mit der Wahl des Namens intensiver beschäftigt als je zuvor, ist die Tradition der Namenstagsfeier zunehmend in Vergessenheit geraten. Wir laden Sie ein, diese wieder im Familienalltag zu integrieren und gemeinsam den Bedeutungen der Namen in ihrer Familie nachzuspüren.
Gleich vorneweg: diese Feier muss nicht groß sein und es gibt auch keine teuren Geschenke Es geht um ein Beisammen sein und mit dem Namenstagskind seinem Namenspatron zu gedenken. Hier ein paar Vorschläge für ihre persönliche Gestaltung:
- Der Pate bzw. die Patin werden zur Feier eingeladen
- Der Tisch wird schön geschmückt und die Taufkerze aufgestellt
- Jemand liest die Geschichte des Namenspatrons vor
- Die Eltern erzählen, weshalb sie gerade diesen Namen ausgesucht haben
- Es werden Fotos von der Taufe gezeigt und die Eltern bzw. Paten erzählen von der Feier, dabei dürfen auch Anekdoten und andere lustige Begebenheiten nicht vergessen werden.
- Alle Anwesenden zeichnen dem Namenstagskind mit Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn und segnen es
- Es wird eine selbstgestaltete Glückwunschkarte überreicht.
Einige Ideen unserer Mitgliedsfamilien
Meiner Oma war der Namenstag immer sehr wichtig. Da sie weiter weg wohnte, bekam ich jedes Jahr pünktlich ein Billet mit Glückwünschen und einem Segensspruch per Post. Zunächst haben meine Eltern diese Billets gesammelt, später habe ich mir dann alle aufgehoben. Noch heute sehe ich sie mir gerne an und erinnere mich an meine Oma und diese sehr schöne Tradition.
Ein Geschenk zum Namenstag? Das ist immer die Frage – eigentlich gibt es etwas zu feiern, da darf es schon eine kleine Aufmerksamkeit geben. Aber reiht sich dieses Fest dann nicht nahtlos in alle Konsumfeste wie Geburtstag, Weihnachten und oft auch schon Ostern und Nikolaus? Als Familie haben wir hier einen Mittelweg gefunden: Es gibt einen (oder mehrere) Glaubensimpuls/e, verpackt in ein kleines Spiel (Kartenspiel, Memory) oder ein christliches Kinder- oder Jugendbuch.
Beliebte Vornamen haben wir zusammen mit Geschichten in unserem Buch "Namen und Heilige" verpackt.
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