Ein Ehespaziergang zum Hochzeitstag
Spazieren gehen sei das neue Kaffeehaus, und obgleich sich das Spazierengehen wieder ganz neu etabliert hat, kann man nur sagen zurecht. Wir können es nahezu überall machen, sei es auf dem Land, im Dorf, in der Stadt, zu jeder Jahreszeit und wenn richtig angezogen, auch zu jeder Witterung – wenn wir uns überwinden können!
Ein gemeinsamer Spaziergang zum Hochzeitstag lädt zum Reflektieren ein.
Wer Kinder hat, weiß, dass fast jeder Spaziergang als Schnitzeljagd, Schatzsuche, Märchenweg oder Abenteuerweg deklariert werden muss, um die Motivation der Jungen zu gewinnen.
Doch auch für uns Erwachsene kann ein Ziel bzw. eine Aufgabe, die wir uns für den Weg mitnehmen zur Bereicherung werden.
Überlegen Sie sich, wo Sie spazieren gehen möchten. Am besten eignen sich Rundgänge. Überlegen Sie sich, ob sie einfach schöne wilde Natur suchen, lieber in einen Park gehen oder ein Ziel wie eine Burgruine, ein Wasserfall oder einen Aussichtspunkt erreichen wollen…
In Vorbereitung überlegen Sie sich gemeinsam ca. 4-6 Fragen zu ihrer Partnerschaft. Hier ein paar Vorschläge:
- Als wir uns kennengelernt haben, was hat dich dazu bewegt, dass du dich mit mir treffen willst?
- Hat die Tatsache, dass wir geheiratet haben, unsere Beziehung stärker gemacht bzw. wie?
- Was schätzt du jetzt an mir?
- Der Alltag kann kraft- und nervenaufreibend sein, deswegen ist diese Reflexion umso wichtiger: wo bzw. wann spürst du im Alltag, dass du mich liebst bzw. wo oder wann … spüre ich, dass ich dich liebe?
- Was ist für dich „heilig“? Bzw. wo oder in welchen Momenten verspürst du es?
- Wie schaffen wir es, unsere Erkenntnisse aus diesem Ge(h)spräch in unseren Alltag einzubauen ohne dabei (noch mehr) in Stress zu geraten?
- Wofür ich dir danke sagen will…
Ganz wichtig ist darauf zu achten, dass während das Gespräch in gegenseitiger Wertschätzung geschieht, d.h. höre meinem Partner zu, lasse ihn ausreden, ich versuche Vorwürfe zu vermeiden etc.. Ziel des Gespräches soll unbedingt sein, sich näher zu kommen. So ist schon beim Formulieren der Fragen wichtig, dass sie positiv formuliert sind und auf dieses Ziel hin ausgerichtet sind.
Nach dem Gespräch ist es ganz wichtig, dem Partner durch ein „Danke“ zu signalisieren, dass wir seine Antworten wertschätzen und annehmen wollen.
Um dieses In-sich-Kehren bzw. in die Beziehung kehren zu verinnerlichen, ist es wichtig, dieses besonderen Punkt also dieses geographische Ziel zu erreichen, um eine Auflockerung von außen zu verspüren und eine oberflächige Leichtigkeit hineinzubringen. Durch diesen Abstand zum vermutlich tiefsinnigen Gespräch, kann man sich nun als Paar im Jetzt bewegen und das Besprochene wirken lassen.
Vielleicht lässt es sich dann auf dem Rückweg nochmal ganz anders reden – wichtig ist nur, dass wir uns immer vor Augen führen, dass wir dies für uns, für unsere Partnerschaft tun und dabei die Leichtigkeit und die Zweisamkeit genießen und vielleicht die Kraft aus dem Heiligen der Natur und dem Band der Ehe (wieder) auf uns überspringen lassen können.
Mehr Tipps für eine gelingende Partnerschaft finden Sie auch in unserer Broschüre "Lebendige Partnerschaft", bestellbar gegen Portoersatz unter familienverband@edw.or.at