Sonntagsgedanken
Schon im Halbschlaf merke ich, dass der heutige Tag „anders“ ist: Die Kinder haben vielleicht etwas länger geschlafen und kommen ins Bett kuscheln. Es ist ruhiger, entspannter als sonst; Zeit um noch in Ruhe aufzuwachen. Schließlich haben wir es gemeinsam an den Frühstückstisch geschafft. Wie jeden Sonntag gibt es ein besonderes Frühstück: da ist Zeit für weiche Eier, Eierspeise oder Schinken/Käse am Tisch. Die Kinder sind mit dem Essen bald fertig, ziehen sich in ihr Kinderzimmer zurück und spielen. Mein Mann und ich hingegen bleiben noch am Frühstückstisch sitzen. Heute ist endlich einmal Zeit für etwas tiefere Gespräche am Morgen. Da darf es auch ein zweiter Kaffee sein. Ein gutes Gespräch über uns, den Alltag und was uns bewegt kommt in Gang. Eine mittlerweile lieb gewonnene Auszeit für uns als Paar.
Endlich einmal Zeit für ein längeres Sonntagsfrühstück.
Wir gehen über die Straße zur Kirche. Eine 4-spurige Straße – an diesem besonderen Tag können wir sie auch ohne Zebrastreifen und Ampel überqueren, weil so wenig Verkehr ist. An anderen Tagen wäre das undenkbar und wir müssten einen Umweg gehen.
Das Kochen zu Mittag hat mein Mann übernommen – wie immer an diesem besonderen Tag. Falls wir noch keine Pläne für den Nachmittag haben, so schmieden wir sie beim gemeinsamen Mittagessen: Ein kleiner Ausflug in die Umgebung Wiens, ein entspannter Spaziergang in der Stadt oder ein Museumsbesuch? Treffen mit Freunden vereinbaren wir an diesem Tag selten; dieser Tag ist für uns reserviert. Aber auch zu Hause wird es nicht langweilig. Da gibt es gemeinsame Spiele- und Bastelnachmittage und es darf auch einmal der Fernseher zu einem Familienfilm (natürlich mit frischen Popcorn) aufgedreht werden.
Es wird Abend. Wir machen uns langsam Gedanken über die kommende Woche, die zwar schon bald beginnt, aber doch noch immer so weit weg scheint und wir lassen diesen besonderen Tag gemütlich ausklingen.