Erstmalig in der Geschichte wird nicht mehr auf Familie als Keimzelle gebaut
Die politische Klasse von heute steuert die öffentliche Diskussion darüber, was Kinder, vor allem die Kleinen, brauchen. Dabei kommt es zu Einseitigkeiten und Ungereimtheiten.
Der mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesenen Erkenntnis, dass Kinder in den ersten Lebensjahren vor allem eine sichere, vertrauensvolle und stabile Bindung brauchen, steht das zeitgemäße Dogma gegenüber, dass moderne Eltern beide berufstätig zu sein haben und Kinder außer Haus betreut werden müssen.
Erstmalig in der Geschichte wird nicht mehr auf Familie als Keimzelle gebaut. Die Herausbildung von Identität findet in der Öffentlichkeit statt, in Betreuungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen. Dabei wird faktisch wie ideologisch die Familie untergraben und als Erziehungsinstanz aufgehoben.
Wenn ein solches Wertesystem politisch gewollt ist, dann wäre es ehrlich, das auch zu sagen, anstatt zu behaupten, es stünde das Wohlbefinden der Kinder im Vordergrund.
In diesem Denkmuster geht es vielmehr um den Nutzen für die Wirtschaft, vielleicht auch für die Frau, im Extremfall dient es überhaupt nur einer Ideologie. Diese einseitige Familienpolitik hat bereits zur Ausdünnung und teilweise sogar zur Zerstörung der Familien geführt. Verheerend sichtbar wird dies schon in einigen Ländern, wo die Fähigkeit zum sozialen Frieden immer mehr abhandenkommt.
Seit vielen Jahren weist der KFV-K daraufhin, dass der Dienst am anderen, in diesem Fall an den Schwächsten, ebenso hoch geschätzt werden muss, wie der wirtschaftliche Erfolg. Erziehungsarbeit ist gesellschaftlich notwendig und damit nachhaltig systemrelevant.
Die Zukunft des Gemeinwesens hängt von der Familie ab, es ist im Interesse des Staates selbstbestimmte Staatsbürger zu haben. Gefördert wird dies unter anderem durch Stärkung der Wahlfreiheit und der Leistungsgerechtigkeit.
Bei Vernunft und Distanz gesehen, entscheidet nichts mehr über die Existenz der Gesellschaft, ihrer Kultur, ihrer Sprache, ihrer Identität, als der Nachwuchs und die Art und Weise, wie dieser Nachwuchs in den ersten Lebensjahren geprägt wird.
Andreas Henckel Donnersmarck
am 8. November 2022 in seiner Begrüßungsrede zur Veranstaltung "Für unsere Kinder nur das Beste - Wie sieht gute Kinderbetreuung aus".