NÖ-Katholischer Familienverband: Wahlfreiheit bei Kinderbetreuung darf in NÖ nicht auf Strecke bleiben
"Die Eltern wissen am besten, was für ihre Kinder und sie gut ist. Hören wir auf ihnen das Leben vorzuschreiben", betont Peter Pitzinger, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes der Diözese St. Pölten. Pitzinger fordert die Zurücknahme der Kürzung der Karenzzeit von 2 Jahre auf 22 Monate (außer der Vater übernimmt einige Monate). Statt dessen plädiert Pitzinger für die Verlängerung der arbeitsrechtlichen Karenz auf zumindest 30 Monate (zweieinhalb Jahre), um eine gute und weniger stressige Eingewöhnung der Kleinen in die Kinderbetreuung zu ermöglichen. Alle Kinder ab 22 Monate in eine institutionelle Kinderbetreuung zu geben, entspreche nicht immer dem Kindeswohl, abgesehen davon, dass es vermutlich viel zu wenige qualifizierte Betreuerinnen gibt. Die beste Betreuung und Bildung für die Kinder leiste die eigene Mutter, die eigene Familie, so Pitzinger.
Der Katholische Familienverband vermisst wieder schmerzlich, dass das Land Niederösterreich offenbar keine Gleichstellung der Tagesmütter mit den institutionellen Krippen anstrebt. "Wo bleibt die kostenlose Tagesmutter, als familiennahe und flexible Alternative? Wo bleiben Förderungen für Leihomas?" Der Katholische Famileinverband vermittelt Leihomas - u"nd das sind viel zu wenig, denn hunderte Familien warten auf Leihomas für eine familiennahe und flexible Betreuung. Wo bleiben familienfreundliche arbeitsrechtliche und steuerliche Regelungen für solche Betreuungen?"
Bei 750 Millionen Euro, die Land und Gemeinden in die Hand nehmen wollen, sind keine Förderungen für Tagesmütter und Leihomas möglich?, fragte sich Pitzinger. Der Katholische Familienverband St. Pölten erhält lediglich von der Landeshauptstadt für die Aktion Leihoma eine kleine Förderung, für die wir sehr dankbar sind, jedoch keinerlei Unterstützung durch das Land.
Pitzinger: "Für uns bleibt die Wahlfreiheit für die einzelne Familie, wie sie ihr Leben und ihre Kinderbetreuung gestalten wollen, das oberste Ziel."
Wir freuen uns für jene Familien, die die Angebote des Landes nützen wollen oder müssen, dass nun die Kleinkinderbetreuung ebenso wie der Kindergarten am Vormittag kostenlos werden soll. Wir fordern aber, dass dies auch für Tagesmütter und andere familiennahe Betreuungen gelten soll. Auf den Bund soll darauf eingewirkt werden, dass die arbeitsrechtliche Karenz verlängert wird - und nicht verkürzt wie jetzt vorgesehen. Auch das Kinderbetreuungsgeld sollte länger bezogen werden können. Wer eine längere Form in Anspruch nimmt, bekommt derzeit weniger, als bei einem nur einjährigen Bezug.
Stellungnahme zur OTS Änderungen in der Kinderbetreuung ab 4. September 2023 (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230825_OTS0066/korrektur-zu-ots0061-aenderungen-in-der-kinderbetreuung-ab-4-september-2023)