Babyzeichensprache: So verstehst du dein Baby besser
Lange bevor ich überhaupt schwanger wurde, hat mir meine Mama von der sogenannten "Zwergensprache" erzählt und dass ich einen solchen Kurs unbedingt besuchen muss, wenn ich Mama sein sollte. Mittels Zeichen mit seinem Baby zu kommunizieren fand ich sehr spannend, weshalb ich mit meiner damals sechs Monate alten Tochter Marlene angemeldet habe.
Was genau ist die Babyzeichensprache?
Babyzeichen beruhen auf der Deutschen Gebärdensprache. Dabei handelt es sich um Handzeichen, mit denen sich Babys verständigen können, bevor sie überhaupt reden. Erst wenn die Kleinen ungefähr ein Jahr alt sind, sprechen sie die ersten Wörter, hätten aber so vieles, das sie den Erwachsenen gerne mitteilen würden - aber eben noch nicht können. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es aber möglich, den Babys um die 40-50 Babyzeichen beizubringen, damit sie ihre Gedanken, Gefühle und Wünsche ausdrücken können.
Im Grunde genommen gebärden wir viel mehr, als uns tatsächlich bewusst ist. Jeder hat ein Kind schon gefragt: "Wie groß bist du?" und dabei die Hände in die Höhe gestreckt. Auch eine Kusswand werfen, winken oder über den Bauch streichen, wenn einem das Essen geschmeckt hat, zählen zu solchen Zeichen. Insgesamt gibt es offiziell um die 300 Babyzeichen, wobei man als normale Familie niemals alle davon verwenden wird. Es reichen schon wenige Zeichen, um den Familienalltag zu erleichtern. Welche man davon benutzt, spielt sich ohnehin ganz von alleine ein.
Welche Vorteile bietet die Babyzeichensprache?
Bis die Muskeln entwickelt sind, die zum Sprechen benötigt werden, dauert es - viel schneller können Babys ihre Hände koordinieren und durch Zeichen auf sich aufmerksam machen. Dadurch, dass die Kleinen den Eltern ihre Bedürfnisse mitteilen können, verläuft der gemeinsame Alltag viel entspannter. Weitere Vorteile der Babyzeichensprache sind:
- Die Babys entwickeln ein besseres Selbstvertrauen, sind nicht mehr frustriert, weinen oder quengeln, da sie verstanden werden.
- Sie sprechen früher und besitzen einen größeren Wortschatz, da sie beim Sprache lernen kindgerecht unterstützt werden.
- Die Kombination aus visuellen und akustischen Reizen lässt mehr Verbindungen im Gehirn entstehen und erhöht die allgemeine Lernfähigkeit.
- Ihre Selbstwahrnehmung und Motorik werden durch das Nachahmen der Zeichen gefördert.
- Die Zeichensprache stärkt die Beziehung zu den Geschwistern und den Eltern.
- Man erhält als Mama einen Einblick, was gerade in dem kleinen Köpfchen vorgeht und kann noch mehr Spaß mit seinem Baby haben.
Wie erlernt man die Babyzeichensprache am einfachsten?
Grundsätzlich könnte man die Babyzeichensprache anhand eines Buches lernen - es gibt zum Beispiel ein Anfängerbuch, wodurch man die wichtigsten 70 Begriffe vermittelt bekommt. Wen das Thema noch mehr interessiert, dem kann ich "Das große Buch der Babyzeichen" empfehlen, in dem insgesamt 300 Begriffe dargestellt werden. Doch am einfachsten lernt man die meisten Zeichen, wenn man einen speziellen Babyzeichensprachekurs (auch "Zwergensprachekurs" genannt) besucht. Pro Kurseinheit lernen Eltern und Babys spielerisch einige Begriffe, die gemeinsam getanzt und gesungen werden. Außerdem macht es in der Gruppe viel mehr Spaß und die Kleinen können erste Kontakte knüpfen.
Funktioniert die Babyzeichensprache wirklich?
Mittlerweile ist Marlene acht Monate alt und noch etwas zu jung, um die Babyzeichen aktiv einzusetzen. Doch ich bin überzeugt davon, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis sie mir die ersten Begriffe deuten wird. Alleine in unserem Zwergensprachekurs habe ich schon einige Erfolgserlebnisse gesehen:
Eine Mama hat schon vor einigen Jahren mit ihrer jetzt vier Jahre alten Tochter Babyzeichen angewandt und besucht den Kurs jetzt noch einmal mit ihrem 10 Monate alten Sohn. Da sie mit ihrem Zweitgeborenen gleich von Geburt an gestartet hat, ist der Kleine schon jetzt in der Lage, ungefähr 10 Zeichen zu deuten. Schon im Alter von sechs Monaten konnte er mitteilen, dass er Durst hat und "Milch" trinken möchte. Die Begriffe für "noch mehr", "wickeln", "kalt", "schlafen gehen" und "aua" erleichtern den Alltag dieser Familie extrem.
Auch wenn Marlene im Moment noch keine Babyzeichen von sich gibt - mir als Mama macht dieser Kurs unheimlich viel Spaß und ich habe das Gefühl, eine ganz neue Sprache zu lernen. Gemeinsam mit dem eigenen Baby macht Vokabel lernen doch viel mehr Freude!