Die schönsten Spielsachen sind Dinge, mit denen die Großen „spielen“!
Unser Enkel hat natürlich Spaß an den vielen bunten Spielsachen. Dennoch glaube ich, kann es einen so kleinen Menschen überfordern, wenn unzählige Spielsachen gleichzeitig die Aufmerksamkeit strapazieren. Es ist schwer, sich auf ein angebotenes Spiel eine Zeit lang zu konzentrieren ohne gleich wieder vom nächsten abgelenkt zu werden.
Auch wird das Aufräumen und Sortieren immer schwieriger – das habe ich schon bei meinen Kindern kaum geschafft. Wo sehe ich da jetzt meine Aufgabe als Oma? Mein Mann und ich sind sich da einig, wir möchten lieber Zeit als viele Spielsachen schenken. Das Weihnachtsgeschenk wird in notwendige Anschaffungen wie in die Matratze und den Lattenrost für Jonas neues Bett investiert.
Besuche bei den Urgroßeltern und Großeltern
Jonas kennt sich in allen Haushalten aus, er weiß wo er Dinge findet, die ihm einmal gezeigt wurden. Wenn die Angebote auch nicht tolle moderne Spielsachen sind, so sind sie nicht weniger interessant und werden mit voller Aufmerksamkeit entdeckt, begutachtet und kennengelernt. Selbst alte Dinge, mit denen schon die eigenen Großeltern oder Eltern gespielt haben sind für ihn reizvoll.
Übrigens sind die schönsten Spielsachen sowieso Dinge, mit denen die Großen „spielen“
– also, Kochtöpfe, Küchengeräte, Lebensmittel, Werkzeug, Schrauben, Besen, Schlüssel, ...
Mit welcher Leidenschaft und Konzentration Jonas versucht Erwachsene nachzuahmen. Er liebt alle Arten von Schlüssel und versucht sie in die verschiedensten Öffnungen zu stecken. Wenn seine Mama ein neues Möbelstück zusammenbaut, ist Jonas sofort „hilfreich“ zu Stelle. Er stibitzt Schrauben und steckt sie in Löcher, schlägt mit Hilfe Holzdübel ein und beschäftigt sich mit den verschiedenen Verpackungsmaterialien. Weitere Lieblingsbeschäftigungen sind: Hustenzuckerl, Steine oder Kastanien von einem Behälter in kleine Becher zu klauben oder Verschlüsse auf- und zumachen.
Jonas hat Musik und Rhythmus im Blut
Darum ist ein weiteres beliebtes Spielzeug unser E-Piano. Sehr ausdauernd drückt er die Tasten und die vielen kleinen Knöpfe. Er hört die verschiedenen Klänge und versucht sie teilweise nachzusingen. Sehr anziehend findet Jonas auch die verschiedenen Fernbedienungen auf dem Wohnzimmertisch. Die der Stereoanlage ist ihm schon mehrmals zum Verhängnis geworden. Technisch sehr interessiert, drückt er auf alles, was nach Bedienelement aussieht. Wenn dann plötzlich in großer Lautstärke eine CD mit Tangomusik losgeht, kann einen das schon schrecken. Wieder etwas leiser gedreht, ist es für ihn besonders lustig zur Musik zu tanzen, zu stampfen, zu klatschen, sich zu drehen und mit dem Kopf zu wackeln.
Wir haben aus verschiedenen Töpfen und Dosen ein Schlagzeug gemacht und mit Kochlöffeln und anderen Küchenutensilien darauf gespielt.
Die verschiedenen Lautstärken und Effekte haben uns sehr lange beschäftigt. Jetzt sucht er sich die Teile schon selbst aus den Küchenladen zusammen. Jonas kann übrigens auch zusammenräumen. Wenn man ihn bittet, Dinge wieder in die Kästen oder Laden zurück zu räumen, tut er das oft sehr gewissenhaft und wird dafür auch entsprechend gelobt. Gemeinsam geht das natürlich besser und wenn das Aufräumen als Spiel getarnt ist, gelingt es mit einer Menge Spaß.
Jonas liebt Bücher, wenn er Lust hat, holt er sie aus seinem kleinen Bücherregal und setzt sich auf den Schoß von seinen Eltern, Onkeln, Tanten, Großeltern. Der Hit sind Bücher, die so kleine Druckpunkte haben – Jonas findet sie alle. Dann werden gemeinsam Kinderlieder gesungen oder Tiere nachgemacht. Das sind besonders nahe Momente, in denen er sein Vertrauen und seine Liebe zeigt.