Schlaf Kindlein schlaf - Übernachtung bei Oma und Opa
Lenie bekommt in der Nacht 3 Flascherl, das heißt sie wird alle 3-4 Stunden hungrig munter. Dafür gibt es ein ausgeklügeltes System mit abgemessener Pulverdosis, warmem Wasser in der Thermoskanne und Flascherlwärmer. Schnell muss es gehen, damit Lenie zu ihrem Flascherl kommt und nicht zu sehr munter wird. Danach schläft sie im Normalfall schnell weiter. Jonas schläft meistens durch.
Werden wir das schaffen?
Die Einteilung fällt so aus: Jonas darf in meinem Bett bei seinem Opa schlafen, ich übersiedle in das „Gäste-Kinder-Zimmer“ zu Lenie, die im Gitterbett schläft. Die Kinder vertrauen uns und fühlen sich bei uns wohl. Mein Mann und ich unterstützen uns gegenseitig. So ist es viel einfacher, als wenn ich allein für beide zuständig wäre. Am nächsten Morgen – Tagwache 5:15 Uhr – denke ich mir, viel habe ich nicht geschlafen, aber das ist alles vergessen, als mich Lenie fröhlich anlacht und die Nacht für beendet erklärt.
Als sich mein Mann nur wenig später mit Jonas zu uns gesellt, erzählt er, dass er kaum ein Auge zugetan hat und das, obwohl Jonas durchgeschlafen hat. Zuhause schläft Jonas alleine in seinem Zimmer und was wir nicht bedacht haben, mit Schnupfen schnarcht Jonas noch lauter als sonst. Außerdem schläft er so unruhig, dass man neben ihm liegend unweigerlich immer wieder seine Füße oder andere Körperteile ins Gesicht oder die Rippen gestreckt bekommt. Für die nächste Übernachtungsparty werden wir uns wohl noch Verbesserungen überlegen.
Und dann kommt Gabriel
Gabriel (1 J.) wurde uns bis jetzt noch nicht zum Übernachten anvertraut, da er ein sehr unruhiger Schäfer ist und oft munter wird. Jetzt, nachdem er abgestillt ist, wollen wir es erstmalig probieren!
Zur Probe schicken wir seine Eltern Essen und ins Theater. Wir betreuen Gabriel in seiner gewohnten Umgebung und bringen ihn auch ins Bett. Davor haben wir schon gewaltigen Respekt, da Gabriel keinen Schnuller mag und nicht einschläft ohne getragen zu werden. Aber wir sind zuversichtlich!
Gabriel strahlt, als er uns kommen sieht und während mein Mann mit ihm spielt, bekomme ich eine Einführung und Tipps, was alles zu beachten ist. Ich schreibe mir wichtige Dinge auf, damit ich nichts vergesse oder falsch mache. Wann gibt es Abendessen? Wieviel Zahnkugerl und Schnupfenkugerl bekommt er? Dann gibt es noch Nasentropfen und einen Balsam unter die Nase. - Müssen denn immer alle Schnupfen haben? Das Zähne putzen habe ich nicht aufgeschrieben, das haben wir auch prompt vergessen. Da Gabriel seine Zähne ohnehin nicht so gerne putzen lässt, hoffe ich einfach, dass es den kleinen Zähnchen nicht gleich schaden wird.
Gabriel ist sehr fröhlich und zufrieden, obwohl wir ihm gefühlte 100-mal die Nase putzen müssen. Wir spielen und haben viel Spaß zusammen. Als es Zeit wird fürs Abendessen bin ich froh, dass wir zu zweit sind, weil wir uns im fremden Haushalt nicht so auskennen und ich viel Zeit mit Suchen verschwende. In welcher Lade sind die Teller, das Besteck, die Gläser, wie gehen die Kasteln auf? Mit Druck oder muss man doch daran ziehen? Wo ist der Kühlschrank? Diese neuen Küchen sind toll, aber wenn man nicht weiß wo was ist, wird ein Einjähriger schnell einmal ungeduldig. Nach einem genüsslichen Bad wird Gabriel umgezogen und ich bin gespannt, ob er nach dem Fläschchen auch einschläft. Da Gabriel schon sehr schwer ist, werde ich ihn sicher nicht ewig tragen können. Gut dass es einen Schaukelstuhl gibt, der muss reichen. Es schaut gut aus, Gabriel schläft beim Flascherltrinken ein. Ich bin ein wenig zu „übermütig“ und scheitere zweimal beim Übersiedeln ins Gitterbett. Also zurück an den Start. Jetzt wende ich zusätzlich zum Schaukelstuhl noch meine Geheimwaffe an. Ich singe Gabriel in den Schlaf. Es funktioniert, ich freue mich! Am kommenden Wochenende steigen wir dann zur nächsten Stufe auf. Gabriel schläft bei uns!