Es geht die Post ab!
Die ganze Familie hat dabei eine Menge Spaß und Lenie schaut sich viel von ihren großen Vorbildern ab. Jonas verzieht sich manchmal mit Opa ins Arbeitszimmer. Opas Spezialgebiet ist die klassische Musik und oft hört man die beiden zu dramatischen Klängen im Raum herumwirbeln, bis beide außer Atem sind. Opa ist schneller müde als Jonas, aber man sieht auch Jonas seinen Einsatz und die Begeisterung am hochroten Gesicht an.
Wir sind die Hüpfkinder
Meine Töchter und ich kennen einige Singspiele. Ob es sich ums Karussell, den Autobus oder die Hüpf- (Krabbel-, Stampf-, Klatsch,-) Kinder handelt, wir singen und die Kinder tun begeistert mit. Besonders süß ist, wenn sich Lenie und Gabriel bei „hüpfen den ganzen Tag“ in die Schlusspose werfen (die Hände zur Seite gestreckt) und lauthals „Daaaa“ (= Tag) rufen. Bewegungsspiele mit Musik haben einige Vorteile: Sie machen Spaß und danach muss kein Spielzeug weggeräumt werden!
Pfeifkonzerte in Dauerschleife
Jonas hatte irgendwann den Dreh raus und freute sich, dass er Pfeiftöne erzeugen kann. Mittlerweile hat er seine Technik perfektioniert und bringt klare, laute Töne heraus. Tagein tagaus hört man ihn pfeifen, dabei sind jetzt schon eindeutig Melodien erkennbar. Einen kleinen Nachteil hat die Sache. Im Kindergarten haben sie Jonas gebeten, nicht mehr zu pfeifen. Ich kann schon verstehen, dass es in einem Raum mit 20 oder mehr Kindern schwierig ist, wenn alle ständig Geräusche erzeugen. Allerdings glaube ich kaum, dass Jonas die Pfeiferei ohne weiteres abstellen kann, weil es ihm mittlerweile unterbewusst einfach passiert.
Ständig werden Grenzen ausgelotet
Gabriel ist meistens gut aufgelegt und geduldig, allerdings entwickelt er sich immer mehr zum „Strizzi“. Er weiß ganz genau, was er nicht tun soll, und genau das macht er dann ganz bewusst. Wahrscheinlich nur um die Reaktionen der Erwachsenen zu testen. Wenn wir mit einem Steckspiel oder den Murmeln spielen, geht das eine Weile gut, er ist konzentriert und trainiert seine Feinmotorik. Auf einmal überkommt es ihn und er steckt mit einem Seitenblick auf mich eine Hand voll Murmeln in den Mund. Das ist gefährlich, darum reagieren darauf alle Erwachsenen mit mehr oder weniger Stress, offenbar gefällt Gabriel das. Oft wischt er mit einer gezielten Handbewegung alle Kleinteile, mit denen wir gerade spielen, vom Tisch. Wir haben unser Spiel deswegen schon auf den Boden verlegt, da geht das Einsammeln leichter. Wenn er nach zweimal Schimpfen nicht mit seinen Störaktionen aufhört, räume ich das Spiel wie angekündigt weg. Das ist für Gabriel offensichtlich kalkuliertes Risiko und stört ihn nicht besonders. Er denkt sich wohl: „Die Oma wird schon etwas anderes mit mir spielen.“ Gabriel ist sehr an technischen Geräten interessiert und schaltet immer wieder unbemerkt den Plattenspieler ein. Da kann es passieren, dass ich erst einen Tag später draufkomme, dass sich der Plattenteller dreht. Erwischt Gabriel etwas, das er nicht haben soll z. B. Fernbedienungen, Brillen, Stifte, … ist er wieselflink. Wenn er den Satz hört: „Gabriel, gib das her“ ist er sofort auf der „Flucht“. Er weiß schon recht gut, wo ihm die Erwachsenen nicht so gut hinterherkommen. In seinem Elternhaus spielt er das Spiel mit seiner Mama gerne beim großen Esstisch. Wenn er auf der Eckbank steht und immer wieder die Richtung wechselt, ist er quasi nicht zu fassen.
Türen öffnen gelernt – ein Meilenstein!
Für den 1 ½-jährigen Gabriel ist das eine neue Errungenschaft auf dem Weg zur „Selbstständigkeit“. Vorige Woche konnten wir uns noch darauf verlassen: Wenn die Türe geschlossen ist, kann Gabriel nicht entwischen und in Räume gelangen, die Gefahrenquellen bergen. Ab jetzt ist nichts mehr sicher. Das heißt, wir müssen alle noch etwas genauer darauf schauen, was für einen 1 ½-Jährigen gefährlich sein kann und das dann wirklich unerreichbar aufbewahren. Da sich Gabriel in der Speis auch schon meine Trittleiter aufstellt und hinaufklettert, ist es eindeutig besser, ihn erst gar nicht aus den Augen zu lassen.