Dinosaurier und andere Gefahren
Wenn ich dann laut jammernd flüchte, motiviert das Gabriel, noch ein wenig lauter zu stampfen und zu knurren. Gabriel liebt Spiele mit Körperkontakt. Er tut so, als würde er vom Sofa abstürzen. Ganz langsam mit Blick auf mich ruft er: „Oma, Hilfe!“ oder noch dramatischer: „Rette mich!“ Ich eile natürlich sofort zur Stelle und ziehe ihn zurück in Sicherheit. Wenn ich ihn dabei noch ein wenig kitzle, ist der Spaß perfekt und Gabriel gluckst fröhlich vor sich hin.
kichern, glucksen und kudern
Unsere Zweijährigen, Gabriel und Lenie haben so eine lebhafte Fantasie, dass es eine Freude ist, sich mit ihnen Spiele und Geschichten auszudenken. Gabriel hat seine Fantasiefreundin, einen kleinen Tiger mit Namen „Lila“. Lila sitzt unter dem Tisch und will gefüttert werden, oder wir müssen sie retten, weil sie ins Wasser gefallen ist. Lenie hat einen Kuschelhund, der fast immer mitgetragen wird und ins Spiel eingebunden wird. „Petzi“ darf auf der Giraffe reiten, über die Rutsche nach unten gleiten oder hinaufklettern. Oft haut er sich den Kopf an, wenn er hinunterfällt, ich jammere für Petzi: „Aua, mir tut der Kopf weh!“. Lenie greift sich auch an den Kopf: „Aua!“. Dann müssen wir aber wieder sehr lachen, weil Petzi so ungeschickt ist. Je theatralischer ich mich einbringe, desto mehr belohnen mich die Kinder mit herzhaftem Lachen. Je mehr die Kinder lachen, desto mehr erheitert und motiviert das wiederum mich.
Beziehungsaufbau und Konkurrenz
Bei unseren jüngsten, Jakob (gut 4 Monate) und Antonia (gut 3 Monate) erfordert es schon ein wenig mehr Anstrengung, um sie zum Lachen zu bringen. So gut kenne ich sie noch nicht, dass ich die Stimmungen und Bedürfnisse der Kleinen errate. Und so gut kennen sie mich noch nicht, dass ihnen mein Gesicht und meine Stimme gleich bekannt sind. Wir sind gerade dabei eine Beziehung aufzubauen. Ich verzeichne es schon als Erfolg, wenn sie mich anlächeln und nicht gleich das Gesicht zum Weinen verziehen, sobald ich sie aus der Babyschale nehmen will. Wir sehen uns nur einmal in der Woche und da braucht es immer ein wenig Zeit, damit sie sich wieder an mich gewöhnen. Wenn die Konkurrenz in Form der größeren Enkerl auftaucht, werden die Kleinen meistens wieder den Mamas anvertraut und ich versinke im Spiel mit Jonas, Lenie und Gabriel. Die drei fordern mich ganz schön. Wenn sie alle zusammen da sind, bemühe ich mich, ihnen möglichst gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken, damit keine Eifersüchteleien aufkommen. Leider gelingt mir das nicht immer und es kommt fallweise zu Handgreiflichkeiten und Gebrüll, weil sie sich gegenseitig etwas wegnehmen oder sogar weh tun.
Hunger, ein ständiger Begleiter
Kinder können wirklich den ganzen Tag essen. Gehen wir spazieren, brauchen wir „Reiseproviant“ und müssen bald eine Jausenpause einlegen. Sind wir zuhause, kommt Gabriel zum Kühlschrank und fragt: „Heidelbeeren essen?“, wenn ich keine Heidelbeeren habe, ist er auch mit Apfelspeigerl zufrieden. Wenn ich für die Suppe Brotbröckerl röste, finden diese den Weg von der Pfanne oft direkt in den Mund der hungrigen Kinder.
Der lebendigste Tag der Woche
Jeden Mittwoch kommen meine Töchter mit den Enkelkindern zu uns nachhause. Ab 9:30 rechne ich mit ihrem Eintrudeln – Jonas geht schon in den Kindergarten und Lenie in den Krabbelstube, darum ist es am Vormittag ein wenig entspannter mit den Babys und Gabriel. Wenn am Nachmittag die restlichen hereinschneien, wird es so richtig lebendig. Meine Töchter schätzen diese Treffen, sie lieben es, sich von der Mama (Oma) umsorgen zu lassen. Ich bemühe mich, dass es ein gutes Essen mit Nachspeise gibt, das schon vor der Ankunft der Gäste so weit fertig ist, dass ich mich sofort den Kindern widmen kann. Mir ist es eine Freude, meine kleine Schar zu verwöhnen. Wenn am Nachmittag wieder alle heimfahren, fühle ich mich sehr beschenkt und glücklich, allerdings bin ich rechtschaffen müde. Bevor ich mich an die Aufräumarbeiten machen kann, muss ich erst ein wenig rasten.