1-2-3 ich komme!
Lenie nimmt mich an der Hand und zieht mich ins Obergeschoß. Jonas bestimmt die Regeln. Die Oma muss suchen, alle Kinder verstecken sich. Ich zähle an dem Platz, den mir Jonas zuweist, ganz langsam bis 10. Dann rufe ich laut: „Ich komme!“ Jonas trickst mich immer wieder aus. Er wechselt heimlich sein Versteck und schlüpft leise dorthin, wo ich schon nachgeschaut habe. Im Kleiderkasten muss er lange warten, bis ich ihn finde. Ob sich Lenie und Gabriel schon ein Versteck gefunden haben, wenn ich zu suchen beginne, ist nicht sicher. Wenn doch, dann halten sie es oft nicht aus, so lange zu warten, bis ich sie aufspüre. Meistens verlassen sie ihr Versteck, bevor ich sie gefunden habe und laufen laut kreischend hintereinander her.
Obst raten
Wenn unsere Enkerl zu Besuch kommen, bereite ich sehr gerne einen Obstsalat vor. Wenn das Obst in mundgerechte Stücke geschnitten bunt gemischt ist, essen sie sogar Früchte, die sie normalerweise nicht so gerne haben. Noch viel besser schmeckt es, wenn wir „Obst raten“ spielen. Da heißt es „Augen zu“, und ich füttere ihnen abwechselnd kleine Stückchen verschiedenes Obst. Mich fasziniert, dass Jonas sogar blaue und grüne Trauben unterscheiden kann. Wobei er sagt, die blauen Trauben sind lila - eigentlich hat er recht. Lenie sagt fröhlich „Himbeere“, auch wenn die im Obstsalat gar nicht drinnen sind.
Mundgeschichten
Alle Enkelkinder samt Töchtern sind zu Besuch und Jonas möchte ein wenig ungeteilte Aufmerksamkeit. „Oma, erzählst du mir eine Geschichte?“ Er zieht mich zur Sauna, das ist ein sehr beliebter Ort, an dem wir ungestört sind. Gabriel sieht uns verschwinden und hängt sich an. Also sitzen wir zu dritt in der Sauna. Die Buben mit erwartungsvollen Augen. Ich habe schon einmal erzählt, dass Jonas „Mundgeschichten“ den vorgelesenen bevorzugt. Ich bewundere immer die Kreativität meines Mannes im Erfinden von Geschichten. Im letzten Opablog hat er so wunderbar beschrieben, wie er es macht. Das habe ich mir zu Herzen genommen und ich bin sehr zufrieden, was dabei herausgekommen ist. Ich frage Jonas: „Was soll denn in unserer Geschichte vorkommen?“ Seine Idee kommt wie aus der Pistole geschossen: „Ein Monstertruck“ (für alle, die nicht wissen was das ist: Das ist so ein geländegängiges Auto mit großen Reifen). Ich lege los.
In der Geschichte fordert ein kleiner blauer Buggy den großen Monstertruck zu einem Wettrennen heraus. Ich verstelle die Stimme, rede tief, wenn der Monstertruck spricht und ein wenig mädchenhaft, wenn sich der kleine Buggy meldet. Jonas und Gabriel bekommen in der Geschichte eine Rolle und was glaubt ihr wer gewinnt? Natürlich der kleine blaue Buggy – damit ist Jonas allerdings nicht ganz einverstanden.
Mobilität macht zufrieden
Unsere Kleinen, (Jakob 7 ½ Mon.) und Antonia (6 ½ Mon.) werden langsam mobil. Jakob hat eine geschickte Robb-Technik entwickelt und kommt immer schneller dorthin, wo ihn etwas interessiert. Das heißt, er ist zwar viel zufriedener, aber aus den Augen lassen kann man ihn jetzt nicht mehr. Antonia versucht es mit Drehungen in alle Richtungen vom Bauch auf den Rücken und umgekehrt. Auf dem Bauch liegend schiebt sie sich mit den Händen durch die Gegend und kann so wunderbar die Richtung wechseln. Die Beiden sind auch schon sehr interessiert aneinander. Wichtig ist nur, dass beiden die Fingernägel frisch geschnitten haben, damit sie sich gegenseitig, beim Versuch Kontakt aufzunehmen, nicht kratzen.