Bei Oma geht die Post ab
Für die Kleinen, Jakob (8 ½ Mon.) und Antonia (7 ½ Mon.), ist er bestens geeignet, um ihnen ein Lächeln und bestenfalls ein herzhaftes Lachen zu entlocken. Die Großen, Jonas (4 ½ J.), Gabriel (2 ¾ J.) und Lenie (2 ½ J.) stehen bei mir Schlange, um hintereinander an die Reihe zu kommen. Da darf sich niemand vordrängeln. Wenn sich bei mir Ermüdungserscheinungen zeigen, muss ich bald genug ankündigen, wie oft alle noch drankommen. Das braucht es, damit sich niemand benachteiligt fühlt und sich alle auf das Ende des Spiels einstellen können. Ein anderes Spiel ist „Müller, Müller, Sackerl“. Lenie (2 ½ J.) hat oft die Idee. Sie ruft: „Sackerl!“ und bringt die rote Decke, die wir dazu verwenden. Allein schaffe ich es nicht mehr die Großen in der Decke zu schwingen, da braucht es eine verbündete Mama oder meinen Mann. Auch hier stellen sich die Kinder an und sind eifersüchtig darauf bedacht, dass die Reihenfolge eingehalten wird.
Faschingsparty
Anlässlich meines Geburtstages im Februar lade ich meine Lieben sehr gerne zu einer Faschingsparty ein. Verkleidet sind dann nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern und Großeltern. Familie eins kommt als Obstsalat - Papa Banane, Mama Erdbeere und Antonia ist eine kleine Ananas. In Familie zwei sind alle als Piraten verkleidet. Gabriel trägt stolz einen aufgeklebten Schnauzbart, den er stundenlang unter seiner Nase hat. Das oftmals notwendige Schnäuzen wird so fast unmöglich. Sogar Jakob hat einen aufgemalten Stoppelbart. Lenie erscheint als Einhorn mit Tutu und Flügerl, ihr großer Bruder Jonas ist Bauarbeiter. Ihre Mama ist solidarisch auch ein Einhorn und beim Papa bin ich mir nicht so sicher. Mein Mann ist Maler, ich werde zur Gärtnerin mit Schürze, Blumen am Hut und einer Gießkanne. Natürlich wird ein Gruppenfoto mit Selbstauslöser gemacht und wieder bekommen wir ein Foto, auf dem wir stolzen Großeltern mit allen unseren Enkerln zu sehen sind.
Ein großes Vorbild
Gabriel hat in Jonas, seinem älteren Cousin, ein nachahmenswertes Vorbild gefunden. Kaum beginnt Jonas ein Spiel oder verlässt den Raum, wird Gabriel aufmerksam und verfolgt Jonas auf Schritt und Tritt. Jonas fühlt sich dadurch oft ein wenig belagert, lernt aber langsam damit umzugehen. Er bindet Gabriel in sein Spiel ein und wenn auch seine kleine Schwester Lenie dabei ist, schafft Jonas den Kleineren an was sie zu tun haben. Die zwei fühlen sich stolz, weil sie in ihrem gemeinsamen Spiel wichtige Rollen zugeteilt bekommen und es gibt kaum mehr die gewohnten Rangkämpfe. Ein weiterer Entwicklungsschritt zum friedlichen Miteinander.
Vertrauen und Gelassenheit
Immer häufiger kommt es vor, dass sich die Großen in das Kinderzimmer im ersten Stock verziehen, um dort gemeinsam zu spielen. Ein beliebtes Spiel, das Jonas (4 ½ J.) selbst erfunden hat, ist „Lava“. In seiner Fantasie ist auf dem Boden überall glühende Lava, da darf man natürlich nicht hineinsteigen. Darum klettern die Kinder vom Bett auf die Kommode, von dort hüpfen sie auf das Sofa, hieven sich weiter auf das Fensterbrett, um dann mit einem gewagten Sprung auf dem Teppich zu landen. Gabriel (2 ¾ J.) ist schon sehr geschickt und muss nur beim Sprung vom Fensterbrett schwindeln. Lenie (2 ½ J.) bemüht sich sehr und ruft laut „Lava“. Die Kinder genießen es, nicht immer im Blick der Erwachsenen zu sein. Wir, die Mamas und ich, üben uns in Vertrauen und Gelassenheit. Die Fenster habe ich vorher noch durch die Fensterläden gesichert.