Lenie und ihr "Aua"!
Die Ärztin beruhigt noch einmal aber auch ein Pulver im Getränk und ein kleiner Einlauf bringen nichts. Das heißt, die nächste Anlaufstelle ist die Ambulanz im Kinderkrankenhaus. Da ich am kommenden Tag ohnehin mit Lenies Uropa ins Krankenhaus zur Kontrolle fahre, biete ich an, Lenie mitzunehmen. Meine Tochter ist sehr erleichtert, da ihr Pflegeurlaub fast aufgebraucht ist. Als ich Lenie in der Früh geliefert bekomme, plaudert sie fröhlich und erzählt mir von ihrer kleinen Verletzung, die sie sich am Vortag beim Trampolin springen zugezogen hat: „Do bin i einipfoin und hob a Aua beim Fuß. I hob a cooles Pepawuzz Pflaster, schau! Diese Erzählung kommt in Endlosschleife daher. Als wir ihren Uropa abholen, erzählt sie ihm die Geschichte auch. Bei der Autofahrt ist sie sehr entspannt.
Im Krankenhaus
Als wir da sind, steigt erst der Uropa beim Eingang aus. Lenie und ich parken in der Tiefgarage und sie darf in ihrem Buggy die weite Strecke bis zur Kinderambulanz fahren. Wir melden uns an und machen es uns im Wartezimmer gemütlich. Erst lesen wir ein Buch, dann packen wir die Jause aus und beobachten die anderen Kinder. Als wir aufgerufen werden, erzählt Lenie der netten Ärztin zuerst einmal ihre Krankheitsgeschichte – nein nicht die, wegen der wir da sind, die wichtige, mit dem coolen Pflaster am Schienbein. Als Lenie dann einen Einlauf bekommt, ist sie zuerst ein wenig beunruhigt aber sehr tapfer. Als der Druck zu groß wird, weint Lenie herzzerreißend. Wir verziehen uns auf die Toilette, der Erfolg stellt sich leider nicht gleich ein. Ich versuche es mit Ablenkung. Wir gehen die Stiege hinauf und fahren mit dem Lift wieder hinunter. Ein weinendes Baby beschäftigt Lenies Gedanken und sie vergisst kurzfristig ihr eigenes Problem. Schließlich gehen wir wieder aufs Klo und werden mit Erfolg belohnt. Der Druck ist vorbei, Lenie ist wieder fröhlich und wir dürfen das Krankenhaus verlassen.
Probieren, scheitern, noch einmal versuchen – siegen!
Antonia fast (1 J.) wird immer mobiler, alleine laufen kann sie noch nicht, aber das hindert sie nicht daran, auf Entdeckungstour zu gehen. Sie klettert gerne über Stiegen, auf niedrige Sofas, auf den Kaminsims und vor allem überall hinein, wo sie vermutet, dass sie Platz findet. Mehrmals täglich überschätzt sie sich bei ihren Versuchen, was dann in Gejammer ausartet. Sie wird regelmäßig von ihrer Mama befreit und kurz darauf versucht sie es wieder.
Ist es nicht toll, wie wir Menschen mit Entdeckergeist ausgestattet sind, der uns antreibt, auf Ideen bringt und es uns solange versuchen lässt, bis wir etwas beherrschen. Im Fall von Antonia darf sie ihre Erfahrungen machen und daraus etwas lernen. Mit Lob wird natürlich nicht gespart, das motiviert die kleine Eroberin.
Ein gemütliches Plätzchen
Neulich ist Antonia auffällig leise, als sie alleine im Vorhaus spielt. Ihre Mama schleicht sich an und sieht Antonia zuerst gar nicht. Da hört sie ein leises „brrr, brrr“ und entdeckt Antonia in der unteren Ablage ihres Kinderwagens. Sie hat ein sehr zufriedenes Grinsen im Gesicht, macht Schaukelbewegungen und Motorengeräusche.
Vom Konkurrenten zum Team
Jakob (1 J.) wird immer mehr zum Spielkameraden für seinen großen Bruder Gabriel (3 J.). Gabriel ist meistens sehr geduldig mit Jakob. Er fühlt sich sogar geschmeichelt, dass er vom Kleinen so angehimmelt und nachgeahmt wird. Jakob ist kurz davor alleine gehen zu lernen und wenn er sich beim Bobbycar hält kann er es schon super anschieben. Das funktioniert auch, wenn Gabriel vorne drauf sitzt. Gabriel lenkt und Jakob schiebt – ein super Rallye-Team!
Gabriel beschließt: „Ich kann jetzt Radfahren!“
Schon zu Ostern hat Gabriel ein Fahrrad mit Pedalen bekommen. Bis jetzt war er weiterhin lieber mit seinem Laufrad unterwegs. Nach der Übernachtung auf dem Campingplatz ändert sich das schlagartig. Gabriel sieht so viele Kinder, die mit dem Fahrrad fahren, dass er nach dem Heimkommen beschließt, ich kann das auch! Sein Papa muss ihn noch ein kleines bisschen halten und nach fünf Minuten flitzt er fröhlich alleine mit dem Fahrrad durch den Hof. Das Laufrad ist die perfekte Vorbereitung, ein Kind bekommt darauf schon ein tolles Gefühl für Balance und Geschwindigkeit. So ist der Umstieg auf das Fahrrad nur ein kleiner Schritt.