Der ganz normale Wahnsinn
Die Glasur und das Schlagobers sind zusätzliche Erschwernisse, die auf dem hellgrünen Tischtuch dramatische Spuren hinterlassen.
Blubberblasen
Jakob entdeckt, dass er mit dem Strohhalm in seinem Wasserglas wunderbare Blubberblasen erzeugen kann. Ich stelle das Glas mitten auf den Tisch und konzentriere mich wieder auf die Gespräche meiner Töchter. Ein schwerer Fehler! Auf einmal liegt Jakob mit dem Bauch in seinem Kuchenteller und angelt sich sein Glas wieder. Die Aktion endet in einem Desaster und das Tischtuch in der Waschmaschine.
Schokosohle und Heidelbeer-Hosenboden
Als ich Jakob notdürftig säubere, um ihn wieder zum Spielen zu entlassen, entdecke ich auf der Sohle seiner Strumpfhose einen dicken Schokoglasur-Patzen und auf seinem Hosenboden kleben zerquetschte Heidelbeeren. Kurz entschlossen ziehe ich ihm die Stumpfhose aus, entferne die Heidelbeeren und schon ist wieder alles im grünen Bereich.
Jonas und Gabriel werden Verbündete
Eine tolle Entwicklung in unserer Enkelkinder-Gemeinschaft ist, dass Jonas (gut 5 J.) und Gabriel (3 ¼ J.) innerhalb der letzten Wochen von Rivalen zu Spielkameraden geworden sind. Sie ziehen gemeinsam ab, um sich mit Hilfe von Turnmatten und anderen Gegenständen Schanzen für ihre Monstertrucks zu bauen. Das ist für die Erwachsenen eine große Entspannung, bedarf letztendlich aber auch einiger Aufräumungsarbeiten.
Blumentopf als Schanzenhalterung
Kreativ sind die zwei, das muss ich ihnen stolz zugestehen. Sie werden bestimmt einmal Baumeister. Jonas und Gabriel haben die Idee, dass sie die Turnmatte von der Lehne der Sitzbank zum Fensterbrett führen und sie dort mit einem Blumentopf beschweren. Schon ist eine super Rennbahn gebaut. Plötzlich werden wir durch einen lauten Kracher aufgeschreckt. Die beiden Buben schauen betroffen und schuldbewusst drein. Die Bauplanung war wirklich gut, leider ist der Blumentopf kein Schwergewicht und war mit den Anforderungen des wilden Spiels überfordert. Da kann ich wirklich nicht schimpfen, es ist auch nicht viel passiert, nur ein wenig Erde haben wir zusammenkehren müssen. Sogar der Blumenstock samt Übertopf haben überlebt - also alles halb so wild.
Weintrauben und Monstertrucks
Jetzt werden Jonas und Gabriel übermütig, sie verziehen sich ins Vorhaus und nach einer Weile kommt Gabriel um zu „beichten“. Recht viel Reue ist ihm allerdings nicht anzumerken, eher eine lustvolle Erregung. „Oma, wir haben Weintrauben mit dem Monstertruck zerquetscht.“ Das finde ich jetzt nicht mehr lustig und sage ihnen das auch klar. Ich kann nur hoffen, dass sie es sich merken.
Konzertbesuch mit Jonas
Jonas und Lenies Eltern genießen wieder einmal einen gemeinsamen Abend. Lenie schläft bei Gabriel und Jakob. Jonas darf mit uns ins Musikvereinskonzert gehen. Das ist ein Experiment und wir sind gespannt, ob seine Musikbegeisterung ausreicht und wir das ganze Konzert erleben dürfen. Fast eine Stunde vor Konzertbeginn sind wir im Veranstaltungssaal. Wir freuen uns über Plätze in der ersten Reihe, von hier sollten wir alles gut sehen können. Zum Glück sind viele Kinder und auch Freunde von Jonas da. Das heißt, die Stunde vor dem Konzert und auch die Pause sind schon mal kein Problem. Jonas weiß immer wo er uns findet und das gibt ihm genug Sicherheit, um mit seinen Freunden auf Entdeckungsreise zu gehen. Während die Musik spielt, sitzt Jonas neben mir, auf mir, an mich angelehnt, … Wir beobachten, analysieren, horchen genau („Jonas, ich höre eine Kuhglocke“ – „ich auch!“), dirigieren mit, swingen, wippen und applaudieren begeistert. Langsam merke ich Jonas die Müdigkeit an. Beim letzten regulären Stück ist seine Energie am Ende. Jonas schläft auf meinem Schoß ein und lässt sich auch von den zwei Zugaben nicht mehr aufwecken. Wir sind begeistert, das Experiment ist geglückt und Jonas wird uns wieder einmal zu einem musikalischen Event begleiten dürfen.