Einhörner gibt es - nicht nur im Fasching
Dass Lillyfee eigentlich eine Prinzessin ist, ist ihr egal, der Name gefällt ihr und so will sie als Einhorn heißen. Lenie wiehert, hüpft herum und ist bestens gelaunt. Als sie Oma zu mir sagt, antworte ich: „Ich habe doch gar kein Enkelkind, das ein Einhorn ist“. Darauf denkt Lenie kurz nach und sagt mit einem Grinsen im Gesicht: „I bin eh die Lenie und du mei Oma!“
Lenie und der Erdbeerkuchen
Am Nachmittag kommt Lenie (fast 3 ½ J.) eine Weile zu mir auf Besuch. Ich frage sie: „Was magst du, machen? Suchst du dir ein Spiel aus, oder magst du vielleicht malen?“ Lenies spontane Antwort: „I mag an Kuchen machen.“ Zusammen überlegen wir, welcher Kuchen das sein könnte. Da ich für die Kinder Erdbeeren gekauft habe, schlage ich einen Erdbeerkuchen vor und der Vorschlag wird mit Eifer angenommen.
Lenie hilft die Zutaten abzuwiegen – ich habe da noch so eine alte Waage von meiner Oma mit Gewichten und zwei Waagschalen. Gewissenhaft schaut sie, dass die Menge stimmt. Danach darf sie mixen und nach dem Backen die Erdbeeren auf dem Kuchenboden verteilen. Voll Stolz präsentieren wir den fertigen Kuchen, als ihre Mama und Jonas wieder kommen und dann dürfen wir ihn endlich verkosten. Selbst gebacken schmeckt der Kuchen noch viel besser!
I kann gar nix
Als Lenie vor dem Einschlafen ihren Tag Revue passieren lässt, überfallen sie Zweifel. Zu ihrer Mama sagt sie: „I hab keine Freunde, i bin noch kein Schulanfänger, Jonas (ihr großer Bruder, 5 ½ J.) kann alles viel besser, i kann gar nichts!“ Dann fällt ihr Gott sei Dank noch etwas ein, was sie doch kann: „I kann nur Erdbeerkuchen machen."
Lenie tanzt
Wir werden von Jonas und Lenie zum Schauturnen eingeladen und kommen natürlich gerne. Auf die Frage, was sie da machen, sagt Lenie: „I tua tanzen“. Wir sind gespannt. Im großen Turnsaal sind viele Geräte aufgebaut. Neugierige Eltern und Großeltern sitzen im Besucherbereich und warten auf den Auftritt ihrer Sprösslinge.
Es ist so weit, die Kindergartenkinder werden angekündigt. Jonas und Lenie sind in der gleichen Gruppe und kommen mit ihren Vorturnerinnen, von lustiger Musik begleitet, in den Turnsaal. Die Augen von Jonas und Lenie schauen sich suchend um, als uns die beiden entdecken, winken sie fröhlich. Die Show beginnt: Alle Kinder wandern im Stationenbetrieb von Matte, zu Kasten, zu Balken, sie balancieren, klettern, springen in die dicke Matte und machen Purzelbäume. Lenie und Jonas haben immer ein Auge darauf, ob wir auch sehen, wenn sie gerade einen spektakulären Sprung hinlegen. Lenie macht alles, was die anderen Kinder auch machen, jedoch geht oder läuft sie nicht von Station zu Station. Lenie tanzt mit wippenden Zöpfen, wie sie es gesagt hat.
Eckzähne und ihre Auswirkungen
Antonia (1 ¾ J.) ist etwas kränklich, alle vier Eckzähne wollen gleichzeitig kommen und machen Antonia phasenweise zu einem kleinen Häuflein Elend. Wenn mir etwas weh tut, bin ich nicht so gut gelaunt, bei Antonia ist das genauso. Wenn dann nicht alles so ist, wie sie es sich vorstellt, gibt es Krokodilstränen und Auszucker am laufenden Band.
Wenn der Weihnachtspulli in der Wäsche ist
Antonia liebt ihren Weihnachtspulli, und will diesen ständig anziehen. Das ist nicht weiter schlimm, auch wenn Weihnachten schon drei Monate vorbei ist. Schlimm wird es erst, als der Weihnachtspulli schmutzig ist und in die Wäsche muss. Mit großer Geduld erklärt Antonias Mama, warum sie den Pulli gerade nicht anziehen kann und macht ihr Vorschläge, welcher Pulli noch schön ist. Antonia würdigt der Auswahl keines Blickes, sie schmollt weiter. Auch Ablenkungsmanöver fruchten nicht viel. Antonias Gedanken sind fixiert, sie will den Weihnachtspulli. Nach einer Stunde Gezeter geht sie zum Kasten und sucht sich selbst einen Pulli aus. Einen, den sie noch nie anhatte und der ihr noch zu groß ist – Hauptsache, der Pulli ist ihre Wahl und nicht ein Vorschlag von ihrer Mama.