Abenteuer auf dem Bauernhof: Oma Maria und ihre Rasselbande erleben unvergessliche Familienmoment
Nach und nach trudeln wir am Anreisetag in unserer Unterkunft ein: Oma und Opa, drei Töchter, drei Schwiegersöhne und sechs Enkelkinder. Wir belegen vier Ferienwohnungen und sind eine kleine Macht, wenn wir so gemeinsam einfallen.
Ein Fuhrpark, der alle Stückerl spielt
Die Kinder fühlen sich auf Anhieb wohl und erkunden das Anwesen Schritt für Schritt, sie machen sich vertraut, mit der neuen Heimat für eine Woche. Das Coolste ist wohl, dass für die Kinder eine Vielfalt von Fahrzeugen bereitgestellt ist. Vom Bobbycar in 8-facher Ausführung bis zu Laufrädern, Treträdern, Kettcars, Rollern, Scootern, Skatboards, … es ist alles da, was ein Kinderherz jeglichen Alters begehrt.
Der Hof ist asphaltiert und leicht abschüssig. Täglich, sofort nach dem Frühstück treffen sich die Kinder auf der „Rennstrecke“. Am Abend, kurz vor dem zu Bett gehen, räumen wir gemeinsam mit den Kindern an die 30 Fahrzeuge wieder in den Unterstand.
Solange wir am Hof sind, fahren Jonas (6 J.), Gabriel (4 J.), Lenie (fast 4 J.) und die beiden 2-jährigen, Jakob und Antonia unermüdlich auf und ab. Es gibt erstaunlich wenig Zusammenstöße und Verletzungen. Ausgerüstet mit ihren Helmen ist das für alle ein geniales Fahrtechnik-, Geschicklichkeits- und Reaktionstraining.
Tiere zum Anfassen
Zwischendurch müssen natürlich immer wieder die zahlreichen Tiere besucht werden. Wir bekommen eine Einführung, wie wir uns den Tieren nähern sollen, was sie erschreckt und was sie gerne fressen.
Jakob wird besonders von Max und Moritz, den kleinen fleckigen Schweinen angezogen. Die Alpakas, Olaf und Sven sind etwas distanziert und deswegen für die Kinder weniger interessant. Dafür lassen sich die Ziegen und Schafe mit Blättern der Äpfel- und Zwetschgenbäume füttern. Eine der Kühe bekommt während wir auf dem Hof zu Gast sind ein Kälbchen, das Sibylle getauft wird. Lenie liebt die Zwerghasen, tief versunken verbringt sie viel Zeit im Hasengehege. Von unseren Wanderungen bringen wir besonders leckere Löwenzahnblätter mit, um die gefräßigen Zwerghasen aus dem Stall zu locken.
Jakob in der „Sänfte“
Jakob ist sehr quirlig und ständig unterwegs, keine Sekunde kann er ruhig irgendwo sitzen, er schaut sich alles an, probiert alles aus, keine Sekunde kann man ihn aus den Augen lassen. Es gibt da jedoch eine Ausnahme: Bei den gemeinsamen Wanderungen thront er wie ein Herrscher in der Trage am Rücken seines Papas und will überhaupt nicht selber marschieren. Wenn er gefragt wird: „Jakob, magst du selber laufen?“ Sagt er ohne Umschweife: „Na!“ Ich stelle mir das Gefühl auch toll vor. Von hoch oben kann er alles gut sehen und es schaukelt so beruhigend. Jakob ist eben ein Genießer.
Besonderes Outfit für die Geburtstagsfeier
Jonas feiert im Urlaub seinen 6. Geburtstag. Seine Mama macht Waffeln, mit Eis und Früchten, der Tisch ist festlich gedeckt, die ganze Familie ist versammelt. Jonas und Lenie verbringen die Wartezeit im Nebenzimmer und kommen gemeinsam zur Feiergemeinschaft. Jonas Augen glänzen vor Freude, Lenie reißt ihre großen Augen auf und ruft: „Oma, du hast ja in Pyjama aun!“ Meine Sommerbluse mit großen Früchten darauf sieht in Lenies Augen offensichtlich wie ein Nachtgewand aus. Sie erntet mit ihrem Spruch schallendes Gelächter der versammelten Familie. Ich habe zum Glück ein gutes Selbstvertrauen und kann herzlich mitlachen.
Herausforderung „Gute-Nacht-Geschichte“
Zum Abendessen bin ich bei Jakob und Gabriel. Auf einmal kommt Gabriel eine Idee. Er schleicht sich zu meinem Sessel und sagt: „Oma, derf i dir wos ins Ohr flüstern?“ Er streckt sich zu meinem Ohr und flüstert in aller Heimlichkeit: „Oma, kaunst du uns heit ins Bett bringa?“ Wer kann da schon widerstehen. Jakob und Gabriel stehen auf erzählte Gute-Nacht-Geschichten, da kann ein Buch nicht mithalten. Gabriel ist nicht verlegen, er bestimmt sofort die handelnden Personen der Gruppe. Besser gesagt die Saurierarten, die in der Geschichte mitspielen sollen. Er zählt eine Menge Sauriernamen auf, die ich mir nie und nimmer merken kann. Ich versuche zu improvisieren, lasse ihn bei der Geschichte miterzählen, baue das Tagesgeschehen ein. Es funktioniert, zumindest schlafen beide ein, ich bin zufrieden. Am nächsten Vormittag erzählt mir seine Mama, dass Gabriel gemeint hat: „Von da Oma loß i mi nimma ins Bett bringa!“ Die Geschichte war wohl doch nicht so gut.