Unterwegs alleine mit Lenie. Jonas ist im Kindergarten und für mich und Lenie beginnt jetzt unsere innige Zweisamkeit. Es ist Herbst, Lenie kann noch nicht richtig alleine gehen. Wenn wir unterwegs sind, krabbelt sie manchmal, meist halte ich sie an beiden Händchen und oft nehme ich sie natürlich auch hoch.
„Zurück zur Natur“ oder „Wie herrlich ist’s im Wald“ – um 1800 haben Wissenschaftler, Philosophen, Dichter und Komponisten begonnen, die Schönheit des Waldes zu besingen. Eine Schönheit nicht nur zum SEHEN sondern auch zum HÖREN. Fast könnte man sagen zum NICHT HÖREN, sondern einfach zum SEIN.
Ein neuer Arbeitstag bricht an. Gabriel und ich sind wetter- und schmutzfest bekleidet für das Tagewerk. Nach erster Kontrolle der Sträucher im Vorgarten wird die rituelle mehrfache Runde um das Gartenhäuschen vom benachbarten Hans-Bauern abgearbeitet. Kaum ist das geschafft, steht die erste Entscheidung an:
Meistens sind wir im Wald unterwegs, aber manchmal verschlägt es uns auch ins Ortszentrum. Bei meinen Spaziergängen mit Jonas scheue ich den Markt etwas, weil jedes Geschäft wie eine Hauseinfahrt ist. Da MÜSSEN wir unbedingt hinein.
Wenn du mit Kleinkindern unterwegs bist, musst du jederzeit mit einem Einbruch rechnen. Das heißt dann Pause. Jetzt. Sofort. Zuerst ist es daran erkennbar, dass keine Vorwärts-Bewegung mehr stattfindet.
Wenn Jonas und ich unterwegs sind und vor uns hin philosophieren, oder gerade in irgendwelche wichtigen Arbeiten vertieft sind – etwa die „Beaufsichtigung“ einer Baustelle oder die Analyse von Tierspuren im Wald – kann es sein, dass Jonas plötzlich in seiner Arbeit innehält und den Kopf hebt.
Mit weniger als einem Jahr können viele Kinder krabbeln. Auch meine drei älteren Enkelkinder konnten das. Alles ist plötzlich erreichbar und zwar ziemlich flott. Ab diesem Zeitpunkt ist Schluss mit Gemütlich und du musst als Opa gut zu Fuß sein. Doch kaum hat man sich’s versehen, sind die kleinen Krabbelmonster auf den Beinen, laufen was das Zeug hält und klettern angstfrei überall rauf und drüber.