MJM – das sind Murmeln, Jetons und Muscheln. Bei uns zumindest. Nüsse würden auch passen. Oder Steine. Wichtig ist, dass es VIELE sind – sehr viele. Bei uns zu Hause sind es jedenfalls Murmeln, Jetons und Muscheln. MJM eben. Alle feinsäuberlich sortenrein eingepackt: Die Murmeln in einem Klarsicht-Täschchen, die Jetons – natürlich – im silberglänzenden Koffer eines Poker-Sets. Die Muscheln aber sind in einer ... Schatztruhe!
Heute ist Schlechtwetter. Selten ist es SO schlecht, dass wir überhaupt nicht hinauskönnen, aber Regen UND heftiger Wind ist eines zu viel. Ich habe Opa-Dienst bei Gabriel, während seine Mama sich einen Online-Vortrag für ihre Bildungskarenz reinzieht.
Gabriel hat mich schon durch das Fenster winkend begrüßt, als ich mit dem Auto durch das große Schiebetor gefahren bin.
Advent, eine solide Schneedecke, strahlender Sonnenschein und das um halb neun Uhr vormittags. Outdoor-Action mit Jonas und Lenie ist angesagt.
Als ich sie abhole, kommt mir die 14 Monate alte Lenie bereits erwartungsvoll und mit erhobenen Händen entgegen. Sie weiß schon, dass es raus geht, als ich sie zu mir hochhebe.
Manchmal treffen wir Richard und seine kleine Schwester mit ihrer Mama. Gute Freunde von Jonas’ Familie. Und auch wenn wir Richie nicht treffen – der Park ist immer einen Besuch wert. Es ist auch kein Problem, wenn wir dann mal unser angepeiltes Ziel – heute die Kirche – nicht erreichen.
Lenie kann mit gut einem Jahr schon ein paar Wochen alleine Laufen, als ich mit ihr unterwegs bin. Unser Aktionsradius ist noch sehr gering und eine erste Station unserer „Reise“ ist die Betonmauer beim Nachbargrundstück. Die ist etwa 125 cm hoch – unüberwindbar für Lenie. Aber alleine die Tatsache, dass da etwas vor ihr aufragt, motiviert sie, dieses „Höhere“ zu erklimmen.
Ich hatte im Internat mehrere Spitznamen. Zumindest einer davon ist noch immer in Verwendung. Bei besonderen und natürlich langjährigen Freunden. Die meisten der Spitznamen hatten keinen besonders rühmlichen Ursprung, aber darüber schweigen die Annalen.
Was mir davon hängen geblieben ist, ist die Erkenntnis, dass Spitznamen etwas mit Beziehung zu tun haben. Auch wenn sie manchmal eine spöttische oder augenzwinkernde Note haben, so sind sie doch ein Alleinstellungsmerkmal.