5. Externe Vereine unterstützen Pädagog/innen im Unterricht wie beispielsweise bei der Sexualpädagogik. Sollen externe Vereine weiterhin an Schulen tätig sein dürfen und wie wird die Qualität der Lehrinhalte sichergestellt?
ÖVP
Ein staatlicher Sexualkundeunterricht sollte in sachlicher, kritischer und pluralistischer Weise erfolgen.
Daher sollte dieser durch die an der Schule tätigen Pädagoginnen und Pädagogen erfolgen.
SPÖ
ÖVP und FPÖ haben bereits mit gemeinsamer Mehrheit beschlossen, dass externe Vereine zur Sexualerziehung an Schulen nicht mehr einbezogen werden sollen.
Diese Position vertreten wir nicht.
Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf sexuelle Aufklärung an den Schulen durch Profis und ein Recht darauf, ungeniert alles zu fragen. Viele SchülerInnen wollen aber nicht mit LehrerInnen über derartige Fragen sprechen. Wir sind dafür, externe Anbieter und Beratungsstellen eingehend zu prüfen und zu akkreditieren, bevor sie zum sexualpädagogischen Schulunterricht zugelassen werden.
Außerdem ist eine ausreichende Finanzierung zeitgemäßer Bildungsangebote zu den Themen Sexualität, Verhütung und Schwangerschaftsabbruch sicherzustellen.
FPÖ
Nein, externe Vereine sollen nicht mehr an Schulen tätig sein dürfen. Mit Entschließung des Nationalrates vom 3. Juli 2019 haben wir daher die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Forschung ersucht, die erforderlichen Schritte einzuleiten, damit eine altersgerechte und weltanschaulich neutrale Sexualerziehung ohne Beiziehung von schulfremden Personen oder Vereinen sondern durch an der Schule wirkenden Pädagoginen und Pädagogen sichergestellt ist.
NEOS
Ja, aus unserer Sicht ist es grob fahrlässig, als Folge der Causa TeenSTAR alle Experten von den Schulen zu verbannen.
Wir fordern ein besseres Ausbildungsangebot für Lehrer sowie Qualitätsstandards und -kontrollen für externe Vereine. Nur eine qualitativ hochwertige Sexualpädagogik und eine gute, altersgemäße Aufklärung stellen sicher, dass Kinder und Jugendliche erkennen, wann Grenzen überschritten werden und sich rechtzeitig jemandem anvertrauen können.
JETZT/LISTE PILZ
Die Sexualpädagogik ist ein wichtiger Schlüssel für die Entwicklung von SchülerInnen. Für die Prävention von Missbrauch und sexualisierter Gewalt braucht es Expertinnen und Experten. Wenn nun genau diese von den Schulen abgezogen werden, so ist das eine Gefährdung unserer Kinder und das können wir nicht zulassen. Es hat bereits in der Vergangenheit zahlreiche Vereine gegeben, die dieser Aufgabe nachgekommen sind und progressive Sexualpädagogik an den Schulen vermittelt haben.
Gleichzeitig müssen aber ‚schwarze Schafe‘ wie TeenStar verbannt werden – dies kann über ein bundesweites Akkreditierungsverfahren nach hohen Maßstäben geschehen.
DIE GRÜNEN
Es ist dringend notwendig in allen Bildungseinrichtungen das Thema Sexualität aktiv zu behandeln. Abgesehen von der Vermittlung der Grundlagen der biologischen Funktionen, ist es dabei vorrangig, Bedürfnisse und Grenzen des eigenen Körpers kennenzulernen und auch die Wahrnehmung für die Wünsche und Grenzen des Gegenübers zu schärfen. Der Einsatz von externen Sexualpädagog*innen hat sich dabei bewährt, da Kinder und Jugendliche im Schutz der relativen Anonymität freier über ihre Sexualität sprechen können, als sie dies bei ihnen bekannten Lehrpersonen tun.
Es bedarf aber klarer Qualitätskriterien, sowie einer Festlegung auf konkrete Inhalte, an die sich jeder Verein und jede externe Lehrperson zu halten hat.
Dazu braucht es unabhängige bundesweite Prüfungen der vermittelten Inhalte.
KPÖ
Das kommt auf den Verein darauf an: Weltanschauliche Vereine wie Teenstar haben nichts im naturwissenschaftlichen Unterricht verloren!