Festakt 20 Jahre Kinderbetreuungsgeld
Mit einem Festakt feierte der Katholische Familienverband gemeinsam mit Österreichischen Institut für Familienforschung am 24. Oktober 2022 das 20jährige Jubiläum des Kinderbetreuungsgeldes.
„Familien brauchen Geld, Zeit und Infrastruktur. Die Einführung des Kinderbetreuungsgeldes 2002 war ein Meilenstein der Familienpolitik“, ist Familienverbandspräsident Alfred Trendl bei der Festveranstaltung „20 Jahre Kinderbetreuungsgeld“ überzeugt. „Zu Beginn heiß umkämpft und von manchen Gruppen massiv abgelehnt, ist es heute nicht nur akzeptiert, sondern eine Selbstverständlichkeit für Familien und Politik“, so der Präsident der größten überparteilichen Familienorganisation. Gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) lud der Katholische Familienverband gestern Abend in Anwesenheit von Familienministerin Susanne Raab in die Aula am Campus der Universität Wien zur Festveranstaltung 20 Jahre Kinderbetreuungsgeld.
„Mit dem Kinderbetreuungsgeld wurde ein Meilenstein geschaffen, der mittlerweile zwei Jahrzehnte überdauert hat. Das ist eine großartige Leistung“, betonte Familienministerin Susanne Raab. Für sie ist vor allem die große Flexibilität, die das Kinderbetreuungsgeld ermöglicht, ein großer Vorteil: „Jede Variante ist möglich – die Frau kann es beziehen, der Mann kann es beziehen oder der Bezug kann nach Wunsch partnerschaftlich aufgeteilt werden. Diese Flexibilität schätze ich politisch und persönlich sehr, denn diese ist ein wichtiges Element der Wahlfreiheit“, lobt die Ministerin die Ausgestaltung dieser Familienleistung.
Rede zum Nachhören:
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Initiiert wurde das Kinderbetreuungsgeld vom ehemaligen Familienverbandspräsidenten und Gründer des Instituts für Familienforschung (ÖIF), Helmuth Schattovits. Wolfgang Mazal, nunmehriger Leiter des ÖIF und Wegbegleiter von Schattovits bei der Einführung dieser Familienleistung erinnert sich in seinem Vortrag zurück: “Dass der Fokus erstmal vom Karenzgeld als Versicherungsleistung auf eine Familienleistung für alle gelegt wurde, war revolutionär.“ Ein Wermutstropfen ist für den Familienpolitikexperten das Wording: „Sehr schnell wurde aus dem Kinderbetreuungsgeld medial das Kindergeld. Das schmerzt, weil es bei der Einführung eben genau darum ging – um die Betreuung eines Kindes“, so Mazal.
Das Kinderbetreuungsgeld erhalten Eltern unabhängig davon, ob sie ihre Kinder selbst betreuen oder eine institutionelle oder familiäre Kinderbetreuung in Anspruch nehmen.
Vortrag Wolfgang Mazal zum Nachhören:
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Der Großteil der Eltern nutzt zumindest das erste Jahr, um selbst die Betreuung ihres Kindes zu übernehmen. Dass gerade diese gemeinsam verbrachte Zeit Kinder fürs ganze Leben stärken kann und Bindungssicherheit gibt, macht Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert deutlich: „Die Bindungssicherheit gilt als ein Schutzfaktor, der elementar für die psychische Gesundheit in jedem Alter vom Lebensanfang bis zum Lebensende ist“, so Ahnert.
Gratulation für das Jubiläum gab es auch von kirchlicher Seite: „Eine moderne Familienpolitik steht vor komplexen Aufgaben. Die Wertschätzung von „Familienarbeit“ ist durch eine ständige Verbesserung der wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen für Familien in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen und Kontexten zu forcieren. Als vor 20 Jahren das Kinderbetreuungsgeld eingeführt wurde, war dies ein wichtiges Signal in diese Richtung“, so Familienbischof Glettler in seinem Grußwort zur Festveranstaltung.
Eine Erfolgsgeschichte, die weitergeht: „Besonders freuen wir uns, dass diese wichtige Familienleistung künftig wertangepasst wird“, so Familienverbandspräsident Alfred Trendl und ortet Reformbedarf: „Die Zuverdienstgrenze sollten wir dringend diskutieren; gerade wenn sich die Eltern die Kinderbetreuung wie gewünscht partnerschaftlich aufteilen, darf das zu keinem Bezugsverlust führen“, so Trendl.
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