Geldverschwendung ist kein Ersatz für Bildungspolitik
So erfreulich es ist, Christine Stürmers Stimme zu hören, so abwegig ist es, allein für die „Töchter - Bundeshymne“ 900.000 Euro zu verschwenden unter dem Vorwand der Bildungsreform. Das haben weder Christine Stürmer verdient und auch nicht die Bildungspolitik. Großzügig wurden nicht nur Werbeeinschaltungen im ORF finanziert. Auch für die ÖBB gibt es eine halbe Million Euro, um die Neue Mittelschule mittels Werbezug im Land zu verbreiten. Die ehemalige Bankmanagerin der Kommunal Kredit wird man wohl fragen dürfen, ob diese Verschwendungspolitik mit der von der Regierung so gern deklamierten Sparsamkeit im Einklang steht. Oder soll nur bei „den anderen“, nämlich den Familien gespart werden - als neue Variante des altbekannten Floriani-Prinzips?
Die Fragwürdigkeit der ministeriellen Werbekampagnen für die Neue Mittelschule ist offenkundig. „Hier werden Unsummen verschwendet, um über die Hintertür die Gesamtschule zu propagieren“, beklagen sich viele Eltern, die auch beim KFÖ Unterstützung für ihre Anliegen suchen. Weil „inhaltliche Reformen, bei denen der schwierige Konsens mit den Beteiligten gesucht wird, anders aussehen“, appelliert der KFÖ-Präsident an Ministerin Schmied, dass statt „großzügiger Verschwendung öffentlicher Gelder eine gleichmäßige Ressourcenverteilung für alle Schulen erfolgen sollte“. Damit wird eine seriöse Vergleichbarkeit der verschiedenen Schultypen – darunter auch die sich derzeit im Testlauf befindliche Neue Mittelschule – möglich. Damit könnten „Strukturreformen in Gang gesetzt werden, die dazu führen könnten“, die ausufernden Nachhilfe-Kosten einzudämmen. „Damit wäre vielen Eltern wirksam geholfen“, weiß sich der KFÖ-Präsident mit vielen Familien und Alleinerziehenden eines Sinnes.