Familienförderung: Familien brauchen Zeit, Geld und Infrastruktur
Gleichzeitig weist Trendl darauf hin, dass der Verfassungsgerichtshof einen finanziellen Ausgleich für jene, die aktuell für Kinder zu sorgen haben, verlangt. „Genau diesen Ausgleich stellt die Familienbeihilfe dar, und die Politik kann somit nicht frei darüber verfügen.“
„Den Erfolg einer Familienförderung an der Geburtenrate zu messen, ist legitim; die Geburtenrate ist aber nicht die einzige und ausschließliche Messgröße“, sagt Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs. „Der Erfolg könnte auch an der Zufriedenheit mit der Familienförderung gemessen werden. Aber dazu müssten die Familien befragt werden.“ Geldleistungen gegen Sachleistungen Für den Präsidenten des Katholischen Familienverbandes ist es „seltsam“, dass in der Diskussion um Familienförderung immer Geldleistungen und Sachleistungen gegeneinander ausgespielt werden und ein möglicher Ausbau der einen Schiene automatisch zulasten der anderen gehen soll. „Kranke zahlen auch nicht für den Bau oder Ausbau der Krankenhäuser, Schüler und Eltern nicht für den Schulbau. Dass die Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden muss, ist hier selbstverständlich“, sagt Alfred Trendl, und fordert mehr Sachlichkeit. „Familien brauchen Zeit, Geld und Infrastruktur. Sie vor eine Entweder-oder-Entscheidung zu stellen, ist eine unzumutbare Einschränkung ihrer Freiheit und unseriös.“ Dass Familienförderung einen Mix aus Geld- und Sachleistungen darstellen muss, beweist für Alfred Trendl die aktuelle Geburtenstatistik. Laut Statistik Austria stieg die Anzahl der Geburten im ersten Halbjahr 2014 gegenüber 2013 um 3,9%. „Just in jenem Bundesland, in dem Kinderkrippe und Kindergarten gratis sind, in Wien, stieg die Geburtenzahl aber unterdurchschnittlich“, sagt der Präsident des Katholischen Familienverbandes. „Die lineare Rechnung: Ausbau der Sachleistungen ist gleich mehr Kinder geht offenbar nicht auf.“
Rückfragehinweis:
Rosina Baumgartner
Katholischer Familienverband
Telefon: (+43) 1 / 515 52 DW 3291
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