Katholischer Familienverband: Bildungsreform - der große Wurf ist ausgeblieben.
So begrüßt Ebenberger die Einführung eines „Bildungskompasses“ und mit ihm die darin verankerte Erhebung des individuellen Förderbedarfs der Kinder bereits ab dem Alter von 3,5 Jahren sowie die Einführung einer einheitlichen Mindestausbildung für Kindergartenhelferinnen und Kindergartenhelfer. Zufrieden zeigt sich der Katholische Familienverband auch mit der Regelung zum verpflichtenden zweiten Kindergartenjahr: Zeigt der „Bildungskompass“, dass kein zusätzlicher Förderbedarf besteht, gibt es eine Abmelde- Möglichkeit. „Die Wahlfreiheit bleibt erhalten, es wird aber gleichzeitig sichergestellt, dass kein Kind zurückbleibt“, ist Ebenberger überzeugt. Zu begrüßen ist für die Bildungsexpertin, auch „der sanfte und harmonische Übergang vom Kindergarten in die Volksschule, der jetzt eine gesetzliche Basis bekommen wird.“
Positiv bewertet sie die Regelung die Modellregionen betreffend. Das Modell einer gemeinsamen Schule brauche Zeit, sich qualitätsvoll und wissenschaftlich begleitet zu entwickeln. Es dürften nicht die gleichen Fehler, wie bei der Entwicklung der Neuen Mittelschule gemacht werden. Die vielen Menschen sehr wichtige Differenzierung und Vielfalt des Schulsystems bleibe damit erhalten. „Wichtig ist, dass die vorgesehene 10-Jahresfrist für die Modellregionen bis 2025 eingehalten wird und dass das jetzt präsentierte Reformpapier Verbindlichkeiten in alle Richtungen hat und behält“ , so der dringende Wunsch der Vizepräsidentin Astrid Ebenberger, selbst Vortragende an der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule in Wien/Krems. Mit Nachdruck weist Ebenberger auf den Punkt „Kostenneutralität“ hin: „Es dürfen keine Umschichtungen von anderen Projekten wie etwa der Neuen Mittelschule erfolgen“, so Ebenberger und kritisiert: Der massive Mangel an Unterstützungspersonal an Österreichs Schulen wird durch diese Reform nicht behoben. Generell müssten für den Bereich Bildung zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden. „Jeder Euro in diesem Bereich ist eine Zukunftsinvestition“, mahnt Ebenberger und wünscht sich in Zukunft auch eine stärkere Einbindung der Schulpartner: „Diese Reform wurde über weite Teile hinter verschlossenen Türen von der Politik ausgehandelt. Es wäre zu begrüßen, wenn in Zukunft die Betroffenen - Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrende – stärker und von Beginn an miteingebunden würden“, schließt Ebenberger.