Katholischer Familienverband sehr besorgt über steigende Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen
Der Familienverband fordert daher freigehaltene Plätze für Akutfälle und genügend Betten für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Österreichweit sind von etwa 800 Betten, die laut dem Strukturplan Gesundheit verfügbar sein sollten, nur 432 vorhanden, berichtete die ÖGKJP. „Es braucht dringend eine Erhebung, wie viele Betten notwendig sind und einen Plan, wie wir schrittweise zu diesem Ergebnis kommen können“, fordert Trendl.
Ebenso wichtig wie die Akutversorgung ist die Prävention: Auch hier fordert die Familienorganisation verstärkte Bemühungen und einen niederschwelligen und leistbaren Zugang zu psychologischer und psychotherapeutische Unterstützung für Kinder- und Jugendliche. Aktuell bekommen Patient/innen, die psychotherapeutische Versorgung außerhalb von Kassenstellen in Anspruch nehmen, einen Kostenzuschuss zwischen 31,50 und 45 Euro (je nach Krankenkasse), der Rest ist selbst zu bezahlen. „Diese Sätze gehören deutlich erhöht, und die Kassenstellen für Psychotherapeut/innen müssen aufgestockt werden – vor allem im Kinder- und Jugendbereich“, so der Familienverbandspräsident. Zudem spricht sich Trendl für eine Anpassung der Honorarsätze der Krankenkassen für Psychotherapeuten aus.
„Suizidprävention und psychische Gesundheit dürfen keine Frage des Geldbeutels sein“, stellt der Präsident des Katholischen Familienverbandes fest und wünscht sich eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung zur Verbesserung der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in psychischen Krisen.
Factbox:
In Österreich sterben pro Jahr etwa 1.1276 Menschen durch Suizid, 36 davon in der Altersgruppe unter 20 Jahren.
Telefonische Hilfe bei Suizidgedanken oder Depression:
Rat auf Draht: 147