Der ehemalige Bürgermeister der Flachgauer Gemeinde Berndorf, Dr. Josef Guggenberger, hat im Jahr 2013 einen familienpolitischen Meilenstein gesetzt. Er rief mit Zustimmung aller Ortsparteien eine durch die Gemeinde finanzierte Unterstützung der häuslichen Kleinstkinderbetreuung ins Leben.
Seither erhalten Eltern aus Berndorf, die ihr Kind in den ersten drei Lebensjahren ausschließlich selbst betreuen, einen Gemeindezuschuss in der Höhe von bis zu 112 Euro monatlich.
Bürgermeister Dr. Guggenberger nennt drei Gründe, die für ihn ausschlaggebend waren, das Berndorfer Modell umzusetzen:
1. Eine verbesserte Wahlmöglichkeit zwischen Kleinkindbetreuung und Erwerbsarbeit:
"Beispiel: zwei 30-jährige bekommen ein Baby. Er verdient 1.600,-, sie 1.400,- Euro netto. Sie bleibt 3 Jahr zuhause, um das Kind zu betreuen und bekommt monatlich 434,- € Kinderbetreuungsgeld. D.h. es fehlen fast 1000,- € beim Familieneinkommen. Wenn aber das Kinderbetreuungsgeld auf knapp 800,- € aufgestockt wird, ist die Leistbarkeit zuhause zu bleiben erheblich verbessert und somit die Wahlmöglichkeit zwischen familieninterner und familienexterner Kleinkindbetreuung eine realere."
2. Mehr Gerechtigkeit:
"Während die familienexterne Kleinkindbetreuung zusätzlich zumKinderbetreuungsgeldmit 870,- € Steuergeld gefördert wird, gibt es für die familieninterne Betreuung keinerlei vergleichbare ergänzende Unterstützung."
3. Mehr Anerkennung und Wertschätzung:
"Es kann nicht sein, dass nur jene Leistung, welche am Markt erbracht wird, einen Wert hat. Der Mensch darf sich nicht auf einen Wirtschaftsgebrauchsgegenstand reduzieren lassen!"
Soweit die Argumente von Bgm. Dr. Josef Guggenberger für die Einführung der Berndorfer Familienförderung.
Die positive Resonanz des Berndorfer Modells bei den Familien ist unbestritten und motiviert auch andere Gemeinden, Schritte in diese Richtung zu setzen. So hat sich die Pongauer Gemeinde Großarl ebenfalls für ein ähnliches Fördermodell entschieden.
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Katholischer Familienverband
Salzburg und Tiroler Unterland