Nikolaus war ein guter und vorbildlicher Bischof. Auf ihn war Verlass, er stand vielen mit Rat und Tat zur Seite und half, wo er nur konnte.
Einmal rettete er Seefahrer aus höchster Not. Diese waren mit ihrem Schiff noch weit von der Küste Lykiens entfernt, als ein fürchterlicher Sturm losbrach. Das Hauptsegel war gerissen, die Fracht wurde von den Wellen über Bord gespült, das Schiff drohte auseinander zu brechen.
„Wenn uns niemand hilft, so werden wir ertrinken. Wir können das Boot nicht mehr manövrieren“, rief der Kapitän. In ihrer Todesangst begannen die Seeleute zum heiligen Nikolaus zu beten, und plötzlich schien es ihnen, als wäre er auf dem Schiff anwesend. Er packte überall mit an und übernahm sogar das Ruder. Kurz darauf legte sich der Sturm und Nikolaus verschwand. Das Schiff konnte sicher in den Hafen einlaufen.
Sofort eilte die Schiffsmannschaft zur Kirche des heiligen Nikolaus, wo sie ihn traf und als ihren Lebensretter erkannte. Als sich die Männer bei ihm bedankten, sagte Nikolaus: „Nicht ich, sondern Gott und euer Glaube haben euch geholfen.“