Katholischer Familienverband: Klares Nein zur Ausweitung der Ladenöffnungszeiten
Eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten bis um 23.00 Uhr wäre für die Familienorganisation familienfeindlich und würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für betroffene Mitarbeiter/innen massiv erschweren.
Wien, 11. April 2024. Von einem großen Handelskonzern kam aktuell der Vorstoß, das Ladenöffnungszeitengesetz von derzeit 72 Wochenstunden auf 80 Wochenstunden auszuweiten, um Supermärkte fallweise bis 23.00 Uhr offen halten zu können.
„Dieser Vorstoß ist familienfeindlich und entschieden abzulehnen“, kritisiert Peter Mender, Präsident des Katholischen Familienverbandes.
Er verweist auf den hohen Frauenanteil von 78% im Lebensmittelhandel: „Viele Handelsangestellte sind Mütter. Statt ihnen die Vereinbarkeit zu erschweren, sollten Konzerne lieber darüber nachdenken, wie sie für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen könnten“, sagt Mender und macht deutlich: „Irgendwer muss dann um 22.30 Uhr auch noch im Supermarkt stehen. Viele Familien bekämen durch eine Ausweitung ernsthafte Probleme mit der Betreuung ihrer Kinder, wenn ein Elternteil plötzlich so lange Arbeitszeiten hat und damit wertvolle gemeinsame Familienzeit massiv reduziert wird“, so seine Befürchtung. Mender wünscht sich von der Politik, dass bei einer Entscheidung über einen derartigen Vorstoß auch die Perspektive der Familien mitbedacht wird: „Da geht es nicht nur um einzelne Mitarbeiter/innen, sondern um ein ganzes Familiengefüge, das dahinter steht“, fordert er ein Family Mainstreaming auf allen Ebenen.