Rascher Ausbau von Geburtskliniken und Kassenhebammen gefordert!
Wien, 1. Juni 2017: „Ein weiterer Schritt in die 2-Klassen-Medizin“, so verurteilt Mag. Barbara Fruhwürth, Vorsitzende des KFVW die knappen Kapazitäten bei Geburtskliniken und Hebammen in Wien scharf. „Die Stadt wächst und jede werdende Mutter hat ein Recht auf erstklassige Betreuung. Es kann nicht sein, dass man sich erst teuer privat versichern muss, um einen garantierten Platz in einer Geburtsklinik oder bei einer Hebamme in Wien zu haben.“
Der KFVW sieht das Problem bei den geplanten Zusammenlegungen und damit verbundenen Einsparungen. „Das ist ein langfristiges Projekt, bei dem man im Vorfeld gut gegensteuern kann. Von den Verantwortlichen kann hier niemand überrascht worden sein“, so Barbara Fruhwürth. Der KFVW teilt die Bedenken der Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz: „Wir stimmen mit ihr überein, dass bei knappen Ressourcen vermehrt vorzeitige Entlassungen nach der Geburt zu befürchten sind, die wiederum eine verstärkte Nachbetreuung zu Hause durch Hebammen benötigen.“ Auch hier sieht der KFVW raschen Handlungsbedarf und fordert eine sofortige Aufstockung von Hebammen mit Kassenvertrag, um eine gute Betreuung zu Hause zu gewährleisten.
Ein transparentes Anmeldesystem, wie es ab 2018 laut Krankenanstaltenverbund vorgesehen ist, begrüßt der KFVW. „Wenn jedoch Kapazitäten fehlen, hilft dieses System auch nichts. Zumal möchten viele Frauen in einem bevorzugten Krankenhaus entbinden – es darf nicht sein, dass werdende Mütter zu Untersuchungen oder zur Geburt quer durch Wien fahren müssen bzw. nach Niederösterreich ausweichen müssen", gibt Fruhwürth zu bedenken.
Neben der planmäßigen Einführung des Anmeldesystems fordert der KFVW einen rascheren Ausbau der Geburtenstationen sowie Hebammen mit Kassenvertrag.
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