Wien, 23. Jänner 2020: „Die Wünsche der Eltern werden bei der Vergabe der Schulessen ignoriert. Das ist ein schwerer Schlag gegen die Elternmitbestimmung und muss ein Ende haben“, bringt es Roland Löffler, Schularbeitskreisleiter des Katholischen Familienverbandes, auf den Punkt.
Derzeit mehren sich Beschwerden von Elternvereinen, wonach im Landesverband Wien der Elternvereine an Pflichtschulen (LEVW) nach jedem Schlupfloch gesucht wird den bevorzugten Anbieter an die Schulen zu bringen: Zu kurze Fristen für die Meldung sowie kleinste Formfehler sind bereits ausreichend um die Wünsche der Eltern zu übergehen. Anfragen von Elternvereinen werden vom LEVW ignoriert bzw. unzureichend beantwortet. In einem konkreten Fall wurde dem Elternverein eine Frist von 4 Tagen (inkl. Wochenende) eingeräumt, dem LEVW den gewünschten Anbieter zu melden. Die Meldung erfolgte fristgerecht an den LEVW, wurde jedoch nicht akzeptiert, da „sie am letzten Tag erst nach Büroschluss eingegangen war und so nicht mehr berücksichtigt werden konnte“, berichtet Löffler verärgert und fragt: “Ist das die Art und Weise wie das Mitbestimmungsrecht der Eltern in Wien wahrgenommen wird? Zu kurze Fristen und wenn es der Elternverein trotzdem schafft, wird man mit fadenscheinigen Argumenten ignoriert?“
Zu hinterfragen ist für Roland Löffler auch, weshalb der LEVW hier eine so tragende Rolle spielt: „Die Schulverpflegung ist eigentlich vom Schulerhalter – in diesem Fall die MA56 – zu organisieren. Wieso erfolgt die Meldung der Elternvereine nicht direkt an den Schulerhalter? Und was passiert mit jenen Schulen, die nicht Mitglied beim LEVW sind?“
Schließlich fordert der Katholische Familienverband Wien, dass Elternvereine nur noch bei einem gewünschten Anbieterwechsel eine fristgerechte Meldung erbringen müssen.
Zur Information:
Derzeit stehen für die Essensvergabe an ganztägig geführten Schulen zwei Anbieter zur Auswahl. Jeder Elternverein wählt davon einen aus und meldet dies an den LEVW, der diese Bestellung wiederum an den Schulerhalter, die MA56, weiterleitet. Erfolgt keine Auswahl durch den Elternverein oder ist die Meldung nicht korrekt, so wählt der Landesverband den günstigsten, Anbieter – unabhängig vom Wunsch der Eltern. Bei neugegründeten Schulen wird automatisch der günstigere Caterer zugeteilt.
Für Rückfragen:
Katholischer Familienverband der Erzdiözese Wien
Mag. Antonia Indrak-Rabl
Stephansplatz 6/3/3
1010 Wien
Tel.: 0664/824 36 24
Mail: familienverband@edw.or.at