Katholischer Familienverband fordert verpflichtende Schulungskurse für Lesepatinnen und Lesepaten
Wie KFVW-Vorsitzende Mechtild Lang erklärt, seien verpflichtende Schulungskurse eine wichtige Unterstützung dieser grundsätzlich begrüßenswerten Idee, die hauptsächlich von ehrenamtlich tätigen Seniorinnen und Senioren ausgeübt werde. „Im Sinn der Kinder darf es aber nicht sein, dass pädagogisch nicht geschultes Personal ohne Begleitung zum Einsatz kommt, wie dies in manchen Schulen passiert. Daher ist ein verpflichtender pädagogischer Ausbildungsteil im Sinn der Qualitätssicherung für alle Seiten notwendig.“ Selbstverständlich müssten aber einschlägig erworbene Qualifikationen beim Einsatz von Lesepatinnen und Lesepaten anerkannt werden.
Lesepatinnen und Lesepaten dürften zudem kein Ersatz für Lehrerinnen und Lehrer sein, fordert Lang. Die Koordination, Aufsicht und pädagogische Steuerung müsse auf jeden Fall bei den Lehrerinnen und Lehrern bleiben. Außerdem müsse individuell auf Kinder eingegangen werden, die eine andere Erstsprache als Deutsch sprechen. Lesepatinnen und Lesepaten müssten gerade für den Einsatz an diesen Kindern geschult werden, sinnerfassendes Lesen, Zusammenhänge und Bedeutung einzelner Wörter kindgerecht zu erklären.
„Die Idee der Lesepatinnen und Lesepaten ist grundsätzlich gut und schlägt Brücken zwischen den Generationen. Wie beim Oma-Dienst des Katholischen Familienverbandes muss aber durch Kurse und Fortbildungsangebote die Qualität gesichert werden. Gerade wenn die Förderung von Kindern mit Leseschwächen vermehrt Einzel- und Kleinstgruppenunterricht erfordert, und die Kinder auch regelmäßiges zu Hause üben sollten, wie der Stadtschulrat zugesteht, dann müssen dafür auch Ressourcen zur Verfügung gestellt werden“, so Lang. Zwei Doppeleinheiten an einem Nachmittag sollten möglich und auch im Interesse der Lesepatinnen und -paten sein. Dabei sollte nicht nur die didaktische Arbeit erörtert werden, sondern auch der (schul-)rechtlichen Seiten Raum gegeben werden.
Wien, 7. Juni 2013
f.d.R.: Mag. Andreas Cancura, KFVW-Geschäftsführer