Nachruf Mag. Andreas Cancura
Da Andreas mit seiner Krebserkrankung sehr offen umgegangen ist, wussten wir, dass er seit 5 Jahren mit dieser Krankheit kämpft und doch hatten wir alle gehofft, dass er noch einige gute Jahre damit leben können wird. Er war immer zuversichtlich und ich habe immer sehr bewundert, wie er trotz Schmerz und Leid seine Hoffnung und seine Geduld nie verlor. Sogar im AKH war er in der Lage, seine Zimmergenossen aufzurichten und seinen Mitpatienten Mut zuzusprechen. Er hat seine beiden Berufe: Lehrer und Geschäftsführer des KFVW sehr geliebt. Er war z.B. sehr glücklich, als es ihm gelang, unsere Zustimmung zu erreichen, eine Finanzausschusssitzung im Besprechungseck der Station 18 im AKH zu machen. „Weißt du, ich muss dann nicht dauernd an meine Krankheit denken“. Auch Statutendiskussionen habe ich mit ihm auf der Isolierstation in steriler Kleidung und mit Mundschutz geführt, weil ihm sonst „der Tag zu lange wird“.
Als er sich dann entschlossen hatte, die Doppelbelastung von Schule und Büro zu verringern, konnten wir uns gar nicht vorstellen, wie das gehen kann: Der KFVW ohne Andreas?! So hat er mit der ihm eigenen Souveränität heuer im Jänner noch seine Nachfolgerin eingeführt und wir alle hofften, dass ihm die neue erleichterte Situation wieder Regeneration schenken möge. Er war so lebensfroh und engagiert, war sich für keine Tätigkeit zu schade, hatte seinen Job im kleinen Finger, wusste alle Zahlen, die je ein Finanzminister in Sachen Familienförderung von sich gegeben hatte, auswendig, schrieb innerhalb kürzester Zeit Presseaussendungen, war höchst motiviert in Sitzungen mit Meinungen und Ideen dabei und hat für die Anliegen der Familien gebrannt. Er hat sich auch in Diskussionen gewagt, in denen er mit seinem Einsatz für die Anerkennung von Familienleistungen ganz alleine dastand. Nie müde wurde er in seinem Engagement, damit die Erziehungs- und Elternarbeit auch politisch wertgeschätzt wird. Seine Verlässlichkeit und sein Fleiß machten die Zusammenarbeit wirklich schön und dadurch auch erfolgreich. Seine kirchliche Auszeichnung - Kardinal Schönborn verlieh ihm im Dezember 2012 die Stephanusmedaille in Silber – hat ihn sehr gefreut. Die staatliche Auszeichnung – das Silberne Ehrenzeichen um Verdienste der Republik Österreich -, um die wir für ihn angesucht hatten und die auch schon genehmigt war, konnte er leider nicht mehr entgegennehmen.
Andreas konnte feiern, singen und tanzen, er liebte Reisen, er konnte gut fotografieren. Er liebte seine Familie sehr und war unendlich stolz auf sie und er lebte vor, wie Christentum geht. Nur durch seinen unerschütterlichen Glauben konnte er sein Leben so leben, wie wir es an ihm sehen konnten. DANKE.
Ich bin mir sicher, Gott hat die Pforten der Ewigkeit weit geöffnet, um ihn in die himmlische Familie aufzunehmen.
Ich habe einen Freund verloren.
Mechtild Lang
Link zur Parte und zum online Kondulenzbuch: www.andreas.cancura.at