Aus für die IV-Familie – Familienverband entsetzt!
Wien, 16. Mai 2018: „Niederösterreich sah sich immer als familienfreundliches Bundesland. Das Auflösen der IV-Familie ist unserer Meinung nach ein Schritt in die völlig falsche Richtung, “ kritisiert Mag Barbara Fruhwürth die geplante Abschaffung dieser Körperschaft. 1983 gegründet, hatte die IV-Familie die Aufgabe über Parteigrenzen hinweg Familienpolitik in Niederösterreich mitzugestalten. Befürchtet wird nun eine Schwächung der Familien. „Wertanpassung von Familienleistungen, die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung oder bildungspolitische Forderungen waren nur einige Themen der IV-Familie. Wir befürchten nun eine deutliche Schlechterstellung für Familien, da sich außerhalb der Landesregierung niemand mehr um diese Agenden kümmert“, so die Vorsitzende.
Ebenfalls kritisch sieht die Vorsitzende die damit verbundene Schwächung der Familienverbände in Niederösterreich – allen voran dem Katholischen Familienverband Wien und St. Pölten. „Durch die IV-Familie waren wir in der Landesregierung stets präsent und konnten hier unsere Forderungen einbringen. Wir wurden quasi vor die Tür gesetzt und können nun nicht mehr aktiv mitgestalten“, befürchtet Mag. Fruhwürth.
Die Landesregierung begründet die Auflösung der IV-Familie mit der Bereinigung von Doppelgleisigkeiten mit der Familienland GmbH. Diese sieht der Katholische Familienverband nicht: „Die IV-Familie arbeitete unabhängig und weisungsfrei und war bereits im Vorfeld in familienpolitische Entscheidungen des Landes involviert. Dies ist bei der Familienland GmbH als ausführendes Organ der Landesregierung nicht der Fall“, erklärt die Vorsitzende.
Der Katholische Familienverband Wien fordert die Verantwortlichen daher dringendst auf, ihre Entscheidung im Sinne der Familien nochmals zu überdenken und sich für eine gerechte Familienpolitik einzusetzen.
Zur Information: Die IV-Familie ist eine selbstverwaltete Körperschaft öffentlichen Rechts, die weisungsfrei und unabhängig agierte. Zu ihren primären Aufgaben zählten die Mitarbeit bei familienpolitischen Agenden im Land NÖ, die Begutachtung von Gesetzesentwürfen sowie die Organisation von familien- und bildungspolitischen Veranstaltungen. Das Leitungsteam besteht aus dem NÖ Familienbund, Kinderfreunden NÖ, dem Freiheitlichen Familienverband sowie dem Katholischen Familienverband Wien & NÖ. Besonders ausgezeichnet hat die Arbeit ein respektvoller Umgang über die Parteigrenzen und Weltanschauungen hinweg.