Mehr Personal für die vorschulische Kinderbetreuung!
Wien, 3. Juli 2017: „Qualitativ hochwertige Kinderbetreuungseinrichtungen sind ein wichtiger Beitrag für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dazu gehört ein Betreuungsschlüssel, der eine individuelle Betreuung und Förderung ermöglicht“, sagt Barbara Fruhwürth, Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes.
Diesen sieht die Vorsitzende bei der derzeitigen, gesetzlichen Lage nicht erfüllt: „Der Kindergarten soll Kinder auf die Schule und das Leben vorbereiten. Sprachkompetenzen, soziales Verhalten, Motorik, etc – all diese Dinge bedürfen Aufmerksamkeit und Zeit um erlernt zu werden. Bei dem derzeitigen Betreuungschlüssel ist zu befürchten, dass Krippe und Kindergarten zu einer Aufbewahrungsstelle werden, weil dem Personal die Zeit fehlt, den Kindern diese Kompetenzen näherzubringen“, so Barbara Fruhwürth. Und sie gibt zu bedenken: “ Gerade im Hinblick auf die häufig mangelhaften Deutschkenntnisse von Schulanfänger/innen muss überlegt werden, ob dem nicht durch mehr pädagogisches Personal im Kindergarten vorgebaut werden kann, das eine entsprechende, individuelle Förderung gewährleiste.“
Bei den Krippen reicht ein Blick nach Deutschland um zu sehen, dass es auch anders geht: Dort kommen zB in Bayern durchschnittlich 3,7 Kleinkinder auf eine Betreuungsperson oder in Bremen gar 3,1 (Quelle: Ländermonitor Frühkindlicher Bildungssysteme). „Was in Deutschland funktioniert, muß auch in Wien möglich sein. Daher fordern wir eine spürbare Verbesserung des gesetzlich vorgesehenen Betreuungsschlüssels; insbesondere bei der Kleinkindbetreuung. Dies wäre eine Win-Win-Win Situation für Eltern, Kinder und das pädagogische Personal und in weiterer Folge für die Volkschulen“, fordert die Vorsitzende.