Deutschförderklassen sind keine Ausgrenzung!
Wien, 13. Oktober 2020: „Das erste Jahr der Deutschförderklassen war sehr erfolgreich. Das lassen wir uns nicht kleinreden“, sagt Barbara Fruhwürth, Vorsitzende des Katholischen Familienverbandes und verweist dabei auf Zahlen aus dem Bildungsministerium wonach 84% der betroffenen SchülerInnen bereits nach einem Jahr in eine Regelklasse wechselten. Davon benötigen 32% überhaupt keine Förderung mehr.
Gerade für Wien sieht die Vorsitzende großen Bedarf an Deutschförderklassen. „Eine ausschließlich Deutschförderung in der Regelklasse funktioniert, wenn es wenige Kinder im Klassenverband mit mangelnden Deutschkenntnissen gibt. Werden es - wie in zahlreichen Wiener Schulen - zu viele, wird ein Unterricht unmöglich und dies geht zu Lasten aller SchülerInnen. Hier bieten Deutschförderklassen die Chance auf einen fokussierten und raschen Spracherwerb“, ist die Vorsitzende überzeugt.
Das vielfach genannte Argument der Isolation und Ausgrenzung durch Deutschförderklassen lässt Fruhwürth nicht gelten. „Es werden Fächer auch gemeinsam unterrichtet und es wird darauf geachtet, SchülerInnen möglichst rasch den Besuch der Regelklasse zu ermöglichen. Und wer sagt, dass sich nicht auch Kinder ausgegrenzt fühlen, wenn sie in einer Klasse sitzen und fast nichts verstehen?“ hinterfragt die Vorsitzende die herrschende Kritik an diesem Fördermodell.
Der Katholische Familienverband verweist jedoch auch auf die oftmals mangelnden Ressourcen und fordert mehr Unterstützungspersonal für Testungen, Deutschförderklassen und eine weiterführende Förderung im Regelunterricht.
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