Kinderärztemangel endlich beheben!
Wien, 15. Februar 2022: „Wir nehmen leider keine neuen Patienten auf“ bekommen Wiener Familien immer häufiger zu hören, die Suche nach einer kindermedizinischen Praxis mit Kassenvertrag wird so zum Glückspiel. Schuld daran ist der bereits seit langem bekannte Mangel an Kinderärztinnen und –ärzten mit Kassenvertrag in Wien.
„Als Familienlobby kritisieren wir das lange Wegsehen der Verantwortlichen scharf. Ein Ärztemangel entsteht nicht von heute auf morgen, hier hätte man auch angesichts der wachsenden Bevölkerungszahlen in Wien längst reagieren müssen“, kritisiert Konrad Pleyer, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes Wien, die derzeitige Situation. Während die Zahl der Kinderarzt-Praxen kontinuierlich sinkt, steigt die Zahl der Wahlarztpraxen in Wien an.
Der Katholische Familienverband fordert bereits seit langem den Ausbau der kindermedizinischen Versorgung und Therapien mit Kassenverträgen. „Chancengleichheit beginnt für uns bei der Gesundheit der Kinder. Es darf nicht sein, dass Eltern zu Wahlärztinnen und –ärzten mit sämtlichen finanziellen Konsequenzen ausweichen müssen, weil es zu wenige Kassenärzte gibt. Das verschärft die bereits herrschende medizinische 2-Klassen-Gesellschaft und schafft Folgeschäden sowie -kosten für Betroffene und das Gesundheitssystem, wenn Entwicklungsverzögerungen oder andere Erkrankungen aufgrund fehlender finanzieller Mittel zu spät oder gar nicht behandelt werden“, so der Vorsitzende. Der Ärztemangel wird auch in den Bezirken wahrgenommen. „Wir hatten in den vergangenen Wochen familienpolitische Gespräche mit zahlreichen Bezirksvertretungen. Die Aussage zum Thema Gesundheitsversorgung vor Ort war stets dieselbe: „es gibt zu wenige Kinderärzte mit Kassenverträgen im Bezirk““, berichtet Konrad Pleyer.
Der Katholische Familienverband fordert neben einem Ausbau der kindermedizinischen Versorgung mit Kassenvertrag unter anderem eine Erweiterung der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, mehr Kompetenzen für Schulärzte und –ärztinnen und mehr Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Wir hören schon zum wiederholten Mal, dass Arztpraxen auf- und ausgebaut und Therapieplätze aufgestockt werden. Wir wollen endlich Taten sehen“, fordert Herr Pleyer.
Für Rückfragen:
Katholischer Familienverband der Erzdiözese Wien
Mag. Antonia Indrak-Rabl
Tel: 0664 824 3624
mail: a.indrak@edw.or.at