Nein zu Geldstrafen bei Suspendierungen
Wien, 8. Februar 2023: „Im Sinne des Kinderschutzes und der gelebten Schulpartnerschaft ist es wichtig, Schüler*innen auch in Konfliktsituationen bestmöglich durch eigens geschultes Personal zu betreuen. Geldstrafen für Eltern/Erziehungsberechtigte sind jedoch keine Lösung, so Konrad Pleyer, Vorsitzender des Katholischen Familienverbandes.
Er bezieht sich dabei auf eine Stellungnahme von Bildungsstadtrat Wiederkehr, wonach Geldstrafen für Eltern suspendierter Schüler/innen angedacht werden. Der Vorsitzende verortet hier eine Abschiebung der Konfliktsituation in die Familie, die das grundlegende Problem nicht löst. „Eine Suspendierung hat immer eine Vorgeschichte, auf dem Weg dorthin ist bereits viel passiert. Oftmals liegen die Probleme in der Familie, eine Geldstrafe zu verhängen löst die dahinterliegenden Konflikte nicht. Im Gegenteil: es ist anzunehmen, dass die Familien selbst mit der Situation überfordert, die Gewaltspirale weiter eskaliert und finanziell schlechter gestellte Familien in noch größere Bedrängnis bringt“, fürchtet Pleyer.
Er plädiert stattdessen für mehr psychologische Unterstützung an Schulen, Anti-Gewalttrainings und mehr soziales Lernen. Kommt es zu einer Suspendierung, so vermisst er Begleitmaßnahmen für den suspendierten Schüler/die suspendierte Schülerin. „Wir müssen uns überlegen, wie eine gute Rückkehr in den Schulalltag gelingen kann. Die suspendierten Schüler/innen einfach nur zu Hause zu lassen und zu hoffen, dass sich die Situation beruhigt, reicht nicht aus. Wir fordern eine psychologische Betreuung sowie Anti-Gewalttrainings während der Suspendierung, die auch nach der Rückkehr an die Schule nicht enden dürfen. Am besten wäre es, wenn Konflikte bereits im Vorfeld so gut gelöst werden können, dass es zu gar keiner Suspendierung kommt. Dazu braucht es mehr psychologisches und soziales Personal an Schulen“, so Konrad Pleyer.
Für Rückfragen:
Katholischer Familienverband der Erzdiözese Wien
Mag. Antonia Indrak-Rabl
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