Krabbelstube - wie der Einstieg gelingt
Der Spagat zwischen Mama-sein und Arbeiten
Für mich bzw. uns stand recht bald fest, dass Marlene mit 1,5 Jahren mit der Krabbelstube anfangen soll. Ich liebe es zu arbeiten und habe gemerkt, dass ich es für mich brauche, nicht 24/7 „nur“ Mama zu sein, sondern mich selbst auch ein wenig zu verwirklichen. Obwohl mir mehrere Menschen in meinem Umfeld (wenn auch unbewusst) ein schlechtes Gewissen einreden wollten, dass ich meine Tochter einfach so hergebe bzw. zu fremden Personen abschiebe, habe ich mich davon absolut nicht verunsichern lassen. Marlene war schon immer gerne unter Leuten und hat es gehasst, wenn sie einen kompletten Tag nur mit mir verbringen musste. Wir haben sie von Anfang an sehr oft stundenweise an Freunde oder Familienmitglieder abgegeben, die uns ihre Unterstützung angeboten haben – und Marlene war jedes Mal extrem glücklich. Daher wusste ich, dass auch das Kapitel Krabbelstube für uns alle toll werden würde.
Das war Marlenes Eingewöhnung
Die ersten beiden Wochen der Eingewöhnung liefen unglaublich gut bzw. genauso, wie ich es erwartet hatte. Marlene war sofort Feuer und Flamme und fühlte sich zwischen den vielen Kindern gleich richtig wohl – mich ließ sie eigentlich links liegen, was mich natürlich extrem gefreut hat. Schon am vierten Tag durfte ich für 45 Minuten weggehen und in der zweiten Woche blieb Marlene gleich ohne Probleme ganz alleine dort. Erst als wir in der dritten Woche mit dem Mittagsschlaf starten wollten, gab es ganz viele Tränen und ich musste sie ein paar Mal direkt am Vormittag wieder abholen, weil sie einfach nicht mehr hingehen wollte. Wir zogen dann die „Notbremse“, haben ein paar Tage komplett Pause gemacht und uns dann dazu entschieden, Marlene nach dem Mittagessen abzuholen. Seitdem läuft es wieder richtig gut – und den Mittagsschlaf macht sie einfach ganz entspannt zuhause.
Marlene ist durch die Krabbelstube definitiv ein neuer Mensch geworden – sie hat nicht nur extrem viel Neues gelernt was die Motorik angeht, sondern ist auch total sozial und umsichtig geworden. Sie ist richtig lieb zu anderen und tröstet alle, die traurig sind.
Meine Tipps für eine gute Eingewöhnung
Tipp 1: Bereitet euch vor!
Informiert euch, was euer Kind in der Einrichtung alles benötigt und wie dort die Abläufe sind und versucht, einiges davor schon in euren Alltag zu integrieren. Wir haben einige Wochen vor dem Start damit begonnen, ganz viele Bücher zum Thema Kindergarten zu lesen. So wusste Marlene schon ein bisschen was auf sie zukommt.
Tipp 2: Gebt und nehmt euch Zeit!
Eine Eingewöhnung funktioniert nicht an nur einem Tag bzw. innerhalb einer Woche. Das Ganze ist eine große Veränderung – für Kinder und Eltern.
Tipp 3: Tränen sind normal!
Es werden Tränen fließen! Das sollte euch aber nicht abschrecken, immerhin gehören diese einfach dazu! Die meisten Kinder haben spätestens nach 3 Wochen einen Einbruch, wenn sie merken, dass das ab sofort ihr neuer Alltag ist und sind für ein paar Tage richtig traurig, selbst wenn die Eingewöhnung bis dahin gut lief. Auch wenn es schwierig ist – es wird ganz bald besser!
Tipp 4: Entspannte Eltern = entspannte Kinder!
Kinder merken sofort, wenn ihre Eltern gestresst oder unruhig sind und übernehmen diese Gefühle. Natürlich waren auch wir an den ersten Tagen total aufgeregt, aber es war eine freudige Aufregung über die wir auch mit Marlene gesprochen haben.
Tipp 5: Habt Spaß!
Das Allerwichtigste: Spaß haben! Kinder mögen Kinder und lieben es, gemeinsam zu spielen. Ihr werdet sehen, die Stunden werden (schon bald) wie im Flug vergehen! Und dann gibt es Tränen... weil euer Kind nicht nach Hause gehen möchte!
OMADIENST statt Krabbelstube
Wer keine Möglichkeit hat, sein Kind in der Krabbelstube oder dem Kindergarten betreuen zu lassen, darf sich gerne jederzeit beim OMADIENST des Katholischen Familienverbandes Oberösterreich melden. Dank einer Leihoma werden Familien stundenweise regelmäßig entlastet und unterstützt. Weitere Infos findet ihr HIER!